Djokovic-Posse ist bald auf Netflix zu sehen

Eigentlich wollte der Streaming-Anbieter einfach eine Doku über die Hintergründe der Tennis-Szene drehen, doch der Eklat um Novak Djokovic kommt da wie gerufen. Eine Produktionsfirma begleitet schon seit Monaten einige Tennis-Stars, um Einblicke in das Leben auf der ATP-Tour zu bekommen. Nun bekommt die Sache einen neuen Spin, für den der "Djoker" sorgt.

Denn seine geplante Teilnahme an den Australian Open könnte kaum mehr dramatische Wendungen bieten. Kurz zusammengefasst: Der ungeimpfte Djokovic wird am 5. Jänner bei der Einreise nach Australien abgewiesen und muss in ein Abschiebe-Hotel. Auf Basis von mehreren Dokumenten und Ausnahmegenehmigungen legt der Weltranglisten-Leader Einspruch ein – und bekommt am 10. Jänner recht. Das Urteil hat tumultartige Szenen und Polizeieinsätze in den Straßen von Melbourne zur Folge. Später kommt heraus: Djokovic scheint mehrere Falsch-Angaben gemacht zu haben.

Alles offen

Dementsprechend ist auch noch unklar, ob der gegen das Coronavirus ungeimpfte Serbe tatsächlich beim ersten Grand-Slam-Turnier des Jahres aufschlagen wird. Einwanderungsminister Alex Hawke habe noch nicht über die Annullierung des Visums entschieden, sagte der australische Premierminister Scott Morrison am Donnerstag auf einer Pressekonferenz in Canberra. Der Serbe hofft, im Land bleiben und beim am Montag beginnenden Turnier teilnehmen zu können.

Doch was passiert, wenn Hawke gegen den 34-Jährigen entscheidet? Das könnte er aus zwei Gründen machen. Weil eine Infektion in den letzten sechs Monaten keine gültige Ausnahmeregelung für eine Impfbefreiung darstellt. Oder auch ganz einfach "aus charakterlichen Gründen". Sicher ist: Djokovic kann kämpfen und den Federal Circuit Court anrufen, also Berufung einlegen. Was dann passiert, ist noch völlig offen. Es wird aber sicher weiteres Material für eine Netflix-Doku hergeben.