Konsumentenschützer enttarnen immer wieder Produkte, bei denen die Hersteller weniger Inhalt einfüllen, die Packungsgröße unverändert lassen und dennoch dasselbe Geld verlangen. Eine derartige "Mogelpackung des Monats" hat die Verbraucherzentrale Hamburg aufgedeckt.
So hat der Schokogigant Mars erneut an der Füllmenge seiner beliebten "Mars Minis" geschraubt. Statt wie bisher 275 Gramm sind jetzt nur noch 227 Gramm in der Packung – zwei Riegel weniger, Preis gleich, heißt unterm Strich: 21 Prozent mehr fürs gleiche Produkt!
Es ist bereits die siebte Größenänderung seit 2009, und der Preistrick hat offenbar System: Mal wird die Packung größer, dann wieder kleiner – doch der Preis steigt fast immer.
Seit 2009 hat sich der Preis für die Mars Minis mehr als verdoppelt – bei gleichzeitig schrumpfender Füllmenge. Die Inflation lag im gleichen Zeitraum bei gerade mal 37 Prozent.
Auch andere Produkte aus dem Mars-Imperium wie Twix, Snickers, Bounty und Milky Way sind von der sogenannten "Shrinkflation" betroffen – alle wurden klammheimlich kleiner.
Selbst die beliebten M&Ms traf es: Die Verpackung sieht billiger aus, der Inhalt ist es auch – aber nur auf den ersten Blick. Der Preis wurde zwar gesenkt, der Inhalt dafür massiv reduziert. Die Kunden zahlen unterm Strich bis zu 25 Prozent mehr.
Der Konzern rechtfertigt sich mit gestiegenen Kosten: "Mars ist vom weltweit spürbaren Inflationsdruck betroffen und muss erhebliche Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Verpackungen und Milchprodukten verkraften", heißt es in einer Stellungnahme.
Man habe lange versucht, die Kosten intern aufzufangen, musste aber schließlich die "schwierige Entscheidung" treffen, die Füllmengen bei beliebten Mini-Produkten zu reduzieren.
Fakt ist: Kein Produkt wurde laut Verbraucherzentrale so oft verändert wie die Mars Minis. Der Süßigkeiten-Riese dreht weiter am Preis-Karussell – und die Konsumenten merken es oft erst, wenn’s zu spät ist.
