Der Lerneffekt kam in diesem Fall wohl zu spät. In Gänserndorf (Bezirk Gänserndorf, NÖ) kam es bei einem Paar zu einer ungewöhnlichen Anzahl an Radarstrafen. Sie kassierten 24 in nur einem Monat. Insgesamt mussten sie dafür mindestens 720 Euro blechen.
Das betroffene Radar ist seit circa 10 Monaten aktiv. Laut NÖN steht es in einer 30er Zone (Fuchsenwaldstraße/Ecke Föhrenweg). Vor circa 10 Monaten wurden zahlreiche Radarboxen aufgestellt – "Heute" berichtete ebenfalls.
Das verheiratete Paar wurde zusammen insgesamt 24-mal geblitzt. Laut NÖN geriet 15-mal die Frau und 9-mal der Mann in die Fänge der Raserfalle – zwischen 2. Mai und 2. Juni.
Die Strafen liegen zwischen 30 und 60 Euro pro einzelnem Verstoß. Hochgerechnet liegen die Kosten damit insgesamt bei zwischen 720 und 1.440 Euro.
Der NÖN erzählte die Frau: "Ein Mal im Monat dürfte ausgelesen werden und dann kommt alles gesammelt. Nach der ersten Abrechnung vom 10. Juni habe ich eigentlich besser aufgepasst – dann wurden die Strafen mit der Abrechnung vom 7. Juli noch mehr." Jetzt ist die Lenkerin noch vorsichtiger – sie erklärte: "Jetzt fahre ich täglich weit unter 30 km/h und bin gespannt, was bei der nächsten Abrechnung herauskommt."
Die Kritik der betroffenen Frau: "Es wäre besser, wenn man sich die bekannten Raserstrecken genauer anschauen würde. Derzeit versucht man nur, aus den täglichen Fahrten der Einheimischen Profit zu schlagen."
Auf Nachfrage der NÖN äußerte sich auch Wolfgang Lehner, Stadtrat für Straßenverkehr und öffentlichen Nahverkehr (SPÖ), dazu. Er erklärt, dass Radargeräte an den Stellen installiert werden, an denen Problematiken vermeldet werden – und das besonders von Bürgern.
Auch der Bürgermeister von Gänserndorf, René Lobner (ÖVP), stimmt dem zu und spricht von einem Verfahrensprozess, der mit hohem Aufwand verbunden ist – das Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV) wird auch miteinbezogen. Schließlich bestimmt aber ein Sachverständiger den Platz des Radars. "Es gibt eine Straßenverkehrsordnung, an die sich jeder zu halten hat", gibt sich Lobner streng.
Mit den Worten (laut NÖN) "Immerhin konnte ich eine Sammelüberweisung durchführen und musste nicht jede Strafe einzeln überweisen ..." scheint die betroffene Frau aber trotzdem noch positiv gestimmt zu sein.