Es ist passiert: Der berühmteste Elch Österreichs ist nicht mehr im Lande. Weil die Situation Montagfrüh nahe der A1 bei Sattledt zu brenzlig wurde, griff die "Soko Elch" ein. "Emil" wurde, wie angekündigt, betäubt und in den Böhmerwald transportiert.
"Fast wäre Elch 'Emil' zum Geisterfahrer auf der Westautobahn A1 geworden", erklärte das Land OÖ am Vormittag. Der Vierbeiner habe bei der Auffahrt zur Autobahn mehrmals versucht, den Zaun zu überwinden – und das nur kurz vor der morgendlichen Rushhour.
"Es musste sofort gehandelt werden", entschied die "Soko Elch". Unter Anleitung eines Fachteams wurde Emil dann betäubt und laufend überwacht. Im Anschluss wurde der Elch von der FF Sattledt auf einen mit Stroh ausgekleideten Anhänger gehoben.
Auf dem Transportanhänger kam Emil bald wieder zu sich. Leicht sediert konnte er dann seine Reise in den hohen Norden Oberösterreichs antreten – "stehend, so wie es beim artgerechten Transport von Wildtieren üblich ist".
Mittlerweile ist Emil schon sicher in der neuen Heimat angekommen: in der Nähe des Nationalparks Šumava – dort gibt es schon eine stabile Elch-Population, bei der Österreichs Publikumsliebling Anschluss finden könnte. "Emils Odyssee fand damit ein glückliches Ende", freut sich Agrarlandesrätin Michaela Langer-Weninger (ÖVP).
Übrigens: Emil trägt jetzt auch eine Ohrmarke mit GPS-Sender. Damit soll seine Reise jetzt 30 Tage lang wissenschaftlich dokumentiert werden – "aber aus der Distanz, so wie es für Wildtiere am besten ist", so das Land. Das soll auch seine Sicherheit garantieren.
Denn: Zuletzt äußerten Wildtier-Experten deutliche Bedenken in Bezug auf den Emil-Hype. Der führte nämlich "leider zu einem Bilderbuch-Fehlverhalten". Die Menschentrauben von Schaulustigen hätten den Vierbeiner in Kombination mit der Hitze stark gestresst. "Muss es wirklich sein, dass die Polizei Elch Emil vor den Menschen schützen muss?"
Sicher und vital im Böhmerwald angekommen habe Emil jetzt "die besten Voraussetzungen für ein freies, artgerechtes Leben. Und vielleicht sorgt er schon bald für Nachwuchs im Nationalpark", so Langer-Weninger. Sie fügt hinzu: "Alles Gute, Emil!"