Nach dem Fund von heimlich gefilmten Videos aus einer Spielerinnenkabine des SCR Altach ermittelt nun die Staatsanwaltschaft Feldkirch wegen unbefugter Bildaufnahmen und sexueller Darstellungen Minderjähriger. Im Mittelpunkt steht ein ehemaliger Funktionär des Bundesligisten, der verdächtigt wird, versteckte Filmaufnahmen von Spielerinnen in den Umkleideräumen gemacht zu haben.
Wie die Staatsanwaltschaft bestätigt, wird wegen "unbefugter Bildaufnahmen" und "Darstellung Minderjähriger in sexuellen Handlungen" ermittelt. Je nach Tatbestand drohen Geld- oder Freiheitsstrafen von bis zu drei Jahren. Der Verdächtige soll in den nächsten Tagen einvernommen werden, heißt es von der Behörde gegenüber dem "ORF".
Beim SCR Altach reagierte man bereits Ende Oktober entsetzt, als die Vorwürfe erstmals bekannt wurden. Geschäftsführer Christoph Längle sagte damals man sei von den Vorwürfen vollkommen überrascht worden. "Dem SCR Altach sind zuvor keinerlei Hinweise oder Informationen über dieses Fehlverhalten vorgelegen", erklärte der Vorstand nach Bekanntwerden des Falls.
Unter den Spielerinnen herrscht laut Verein große Verunsicherung, da unklar ist, wie weitreichend die Angelegenheit tatsächlich ist. Der Verein hat den betroffenen Spielerinnen und ihren Familien psychologische und juristische Hilfe angeboten. Zudem soll das Präventionskonzept des Vereins nun umfassend überprüft werden.
Zum Zeitpunkt, als die Ermittlungen der Behörden aufgenommen wurden, war der Verdächtige bereits nicht mehr für den Klub tätig, betont der Verein.
Die Staatsanwaltschaft will nun klären, wann und in welchem Umfang die Aufnahmen entstanden sind und ob Minderjährige betroffen sind. Die Auswertung der Beweismittel und die Befragung des Verdächtigen sollen entscheidend für den weiteren Verlauf des Verfahrens sein.