Er war der Lehrer, den alle mochten – nur war er gar keiner: Am 17. April wurde der Fake-Pädagoge aus Steyr am Linzer Landesgericht rechtskräftig verurteilt. 15 Jahre lang hatte er sich mit einem gefälschten Diplom Anstellungen an mehreren Schulen erschlichen. Nicht einmal einen Monat nach seinem Prozess sorgt Mann aus Steyr schon wieder für Schlagzeilen.
Was war passiert? Seit 2010 stand er vor Schulklassen in Wien, Niederösterreich und Oberösterreich. Ohne abgeschlossene Ausbildung schaffte er es zum Sport- und Deutschlehrer – weder Schüler, Eltern noch die Bildungsdirektionen bemerkten den Betrug.
Bis der 48-Jährige dann sein Geldbörserl verlor – mitsamt altem Faschings-Polizeiausweis. Der brachte Ende vergangenen Jahres die Ermittlungen ins Rollen. Aus dem Schneider ist der Steyrer trotz milden Urteils des Gerichts noch nicht: Die oberösterreichische Bildungsdirektion prüft eine mögliche Zivilrechtsklage.
"Es hat mit einer alten Liebe begonnen", gesteht der Fake-Lehrer im "Krone"-Interview. "Ich war in eine Lehrerin verliebt und habe ihr gegenüber so getan, als wäre ich Lehrer, genauso wie sie." Durch die Pädagogin sei er an eine Anstellung an einer Wiener Mittelschule gekommen.
Ganz raus aus dem Rampenlicht will der Mann trotz allem wohl nicht: Kaum ist der Betrug öffentlich und der Prozess vorbei, landet der skurrile Fall schon in Romanform auf dem Ladentisch. Titel: "Der falsche Lehrer" – geschrieben vom Hauptdarsteller höchstpersönlich.
Zwischen Klagen und Interviews hat der 48-Jährige aber vor allem einen Wunsch: "Ich will jedenfalls wieder Lehrer sein und meine Klasse zurück." Er möchte sich wieder an der Mittelschule in Steyr bewerben, bei der er zuletzt angestellt war. "Meine Klasse wartet auf mich."
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