Am 15. September verstarb Franzoso in Santiago de Chile, am Tag vor seinem 26. Geburtstag. Drei Tage zuvor hatte der italienische Speed-Läufer im Training in La Parva einen schweren Unfall, krachte gegen einen Zaun. Der Italiener kam sofort per Hubschrauber ins Krankenhaus, wo er aber seinen Verletzungen erlag.
Der tragische Unfall löste nun heftige Diskussionen über die Sicherheit im alpinen Skisport aus. Gerade die Trainingspisten für Speed-Bewerbe sind häufig ein Problem. Die Absicherung der Pisten ist teuer, Speed-Strecken mit Netzen und weiteren Sicherheitsmaßnahmen auszurichten, verschlingt viel Geld. Und die Trainingslager in Übersee während der Sommermonate sind alternativlos.
Nun packte Kult-Trainer Sepp Brunner über die teils fragwürdigen Trainingsverhältnisse aus. "Ich habe mit meinen Athleten während vieler Jahre in La Parva trainiert. Weil diese Strecke fast ausschließlich von veralteten B-Netzen abgesichert ist, weiß ich, wie gefährlich Speed-Fahrten hier sind", erzählte Brunner dem "Blick". Auf "90 Prozent aller Trainingsstrecken" habe der nunmehrige Pensionist in seiner Trainertätigkeit "vor jeder Einheit befürchtet, dass etwas Schlimmes passiert".
Welcher Ruf der Piste in Chile vorausgeht, unterstrich nun auch Urs Lehmann, langjähriger Präsident des Schweizer Skiverbandes und nun CEO des Ski-Weltverbandes FIS.
Der enthüllte nämlich, dass er seine 21-jährige Tochter vor der Trainingsstrecke in Chile sogar kürzlich gewarnt hatte. "Ich bin mit meiner Tochter Nina, die FIS- und Europacup-Rennen bestreitet, nach Südamerika gereist. Nina wollte ebenfalls in La Parva trainieren. Aber letztendlich einigten wir uns darauf, dass diese mäßig abgesicherte Piste für eine junge, eher unerfahrene Athletin nicht die Richtige ist", erzählte Lehmann.
Nun liegt eine Lösung wohl aber in den Händen der FIS. Vorstellbar und von einigen Experten bereits gefordert: Finanzielle Unterstützungen für die Betreiber der Strecken. Um die Sicherheitsmaßnahmen zu erhöhen.