Unterschied je nach Herrchen

Fortschritt! Hunde denken mit, wenn es um Wurst geht

Die Vierbeiner unterscheiden offenbar genau, wem sie was zeigen – und wann sie lieber nichts verraten. Die Testobjekte: Hund und Wurst.
Victoria Carina  Frühwirth
20.07.2025, 07:14
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Hunde verhalten sich nach Herrchen-Intelligenz anders! Das zeigt eine neue Studie aus dem renommierten Wolf Science Center in Ernstbrunn.

Im Mittelpunkt standen dabei mehr als 40 Vierbeiner, die cleverer agierten, als viele vermuten würden. Und: Sie unterscheiden offenbar genau, wem sie was zeigen – und wann sie lieber nichts verraten.

Hunde leiten unwissenden Besitzern an

Im ersten Teil des Versuchs ging es um klassische Teamarbeit zwischen Hund und Mensch. Die Forscherinnen versteckten eine Wurst in einer von drei Kisten, die so hoch hingen, dass die Hunde sie selbst nicht erreichen konnten. Wichtig: Die Hunde durften immer zusehen – die Besitzerinnen aber nur in der Hälfte der Fälle.

Das Ergebnis war eindeutig: Die Hunde gaben ihren Menschen dreimal so oft Hinweise, wenn diese nicht wussten, wo das Leckerli versteckt war. Dabei nutzten sie deutliche Gesten – etwa Stupsen mit der Schnauze oder einen fixierenden Blick auf die richtige Box. Die Belohnung ließ nicht lange auf sich warten: Sobald die Besitzerin den Hinweis verstand, gab es die ersehnte Wurst!

Futterkonkurrentin kriegt keine Hilfe

Im zweiten Teil wurde die Situation komplizierter, aber auch spannender: Diesmal waren die Besitzerinnen nicht im Raum. Stattdessen kamen zwei fremde Frauen – für die Hunde aber keine Unbekannten. Denn: Eine hatten sie zuvor als "kooperativ" erlebt, weil sie Wurst spendierte. Die andere dagegen aß die Wurst vor den Augen der Tiere selbst – und wurde damit zur "Futterkonkurrentin".

Nimmt Frauchen die Wurst weg, zeigt Hund ihm keine Leckerli mehr. (Symbolbild)
iStock

Und wieder bewiesen die Hunde Feingefühl: Sie zeigten der netten Frau dreimal so häufig die richtige Kiste – während sie bei der "Konkurrentin" sogar darauf verzichteten, auch nur einen Blick auf die Wurstbox zu werfen!

Berechnende Tiere lieben Teamarbeit mit Bedingungen

"Hunde können demnach den Informationswert ihrer Handlungen verstehen", erklärte Verhaltensforscherin Marianne Heberlein gegenüber "ORF NÖ". In der Fachzeitschrift "Frontiers in Psychology" heißt es weiter:

"Die Ergebnisse dieser Studie legen nahe, dass das Zeigeverhalten der Hunde über ein bloßes Signalisieren des Objektstandorts hinausgeht. Es stellt bewusste Kommunikation dar, die darauf abzielt, das Verhalten des Partners zu beeinflussen."

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