Bandenkriege eskalieren

"Haben Mitschuld" – Macron attackiert Freizeit-Kokser

Nach einem Mord im Drogenmilieu gibt Frankreichs Präsident Emmanuel Macron nicht nur Dealern die Schuld, sondern auch gelegentlichen Konsumenten.
Newsdesk Heute
19.11.2025, 16:22
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

In Frankreich ist nach einem weiteren tödlichen Angriff im Drogenmilieu eine politische Debatte entbrannt. Präsident Emmanuel Macron machte bei einer Kabinettssitzung klar, dass aus seiner Sicht nicht nur Dealer und Kartelle Verantwortung tragen – sondern auch jene, die in ihrem Alltag gelegentlich zu Kokain oder Cannabis greifen.

Wie Regierungssprecherin Maud Bregeon erklärte, habe Macron deutliche Worte gefunden: "Auch die Reichen in den Städten finanzieren die Drogenhändler." Wer konsumiert, trage zum florierenden Schwarzmarkt bei, der Marseille seit Jahren in Atem hält.

Sprecherin Bregeon ergänzte Macrons Botschaft: "Man kann nicht einerseits die Toten beklagen und dann abends nach der Arbeit weiter Drogen konsumieren."

Macron habe betont, wie wichtig Prävention und Sensibilisierung seien. Die zuständigen Ministerien müssten – von der lokalen bis zur internationalen Ebene – enger zusammenarbeiten.

20-Jähriger erschossen – kein Zufallsopfer

Die Aussagen des Präsidenten erfolgten vor dem Hintergrund eines besonders schockierenden Falls: In der vergangenen Woche wurde der Bruder eines Grünen-Lokalpolitikers, ein 20-Jähriger, mitten im Stadtzentrum von Marseille erschossen – abgefeuert von Tätern auf einem Motorroller. Innenminister Laurent Nuñez sprach von einer "Einschüchterungstat" und brachte die Tat mit "Drogenhändlern und Chefs der Marseille-Mafia" in Verbindung.

Der Lokalpolitiker engagiert sich seit Jahren im Kampf gegen die Drogennetze der Stadt. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der 20-Jährige kein Zufallsopfer war.

Hotspot des Drogenkriegs

Der Mord hat die französische Debatte über den Kampf gegen organisierte Kriminalität wieder neu entfacht. Marseille zählt seit Jahren zu den Hotspots des Drogenkriegs. Im Jahr 2023 wurden dort knapp 50 Menschen getötet, darunter mehrere Unbeteiligte. Im laufenden Jahr verzeichnete die Nachrichtenagentur AFP bisher 14 Todesopfer im Großraum Marseille.

{title && {title} } red, {title && {title} } 19.11.2025, 16:22
Jetzt E-Paper lesen