Bereits zuvor hatte die deutsche Wirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) mit der Forderung, das Pensionsantrittsalter auf 70 Jahre zu erhöhen, aufhorchen lassen. Nun könnte in Deutschland ein wahrer Pensions-Hammer bevorstehen.
Um das Pensionssystem vor dem Kollaps zu bewahren, hat Reiches "wissenschaftlicher Beraterkreis" nun ein Modell ausgearbeitet, das vorsieht, dass Menschen erst im Alter von 73 Jahren in Pension gehen dürfen. Demnach soll das Antrittsalter schrittweise bis 2060 angehoben werden.
Begründet wird dieser Schritt damit, dass die deutsche Wirtschaftsleistung seit Jahren stagniere. Vergleichbare Volkswirtschaften seien dagegen deutlich dynamischer. In der Studie, die der "Bild" vorliegt, hieß es, dass man mehr arbeiten müsse, um den Umfang der Sozialversicherungen zu bewahren, ohne den nachfolgenden Generationen noch mehr Lasten aufzuerlegen. Daher müsse "das Renteneintrittsalter an die Lebenserwartung gekoppelt werden".
Damit bedient man sich offenbar am Vorbild Dänemarks. Das Land passt das Pensionsantrittsalter seit dem Jahr 2006 schrittweise an die Lebenserwartung an. Erst im vergangenen Jahr erklärte die dänische Regierung ihre Bereitschaft, das System zu überprüfen, wenn das Pensionsantrittsalter 70 Jahre erreicht habe.
Auch in Österreich hat man bei dem Pensionsantrittsalter an den Schrauben gedreht. Von dem nunmehrigen deutschen Plan ist man jedoch noch weit entfernt. Aufgrund des Spardrucks sollen ab dem 1. Jänner 2026 das frühestmögliche Antrittsalter für die Korridorpension schrittweise von 62 auf 63 Jahre und die notwendigen Versicherungsjahre von 40 auf 42 erhöht werden. Die Werte sollen dann in Quartalsschritten um zwei Monate so lange erhöht werden, bis das Ziel erreicht sei.
