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"Handlungsbedarf!" – NÖ muss öfter auf Auto verzichten

Der VCÖ warnt vor starken Umweltproblemen. Vor allem Dieselautos würden große Mengen an Abgasen erzeugen.
Niederösterreich Heute
09.06.2025, 05:30
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Schlechte Nachrichten kurz nach dem Welt-Umwelttag (am vergangenen Donnerstag): Der Verkehr bleibt weiterhin größtes Umweltproblem für Niederösterreich. Laut der aktuellen Analyse des Verkehrsclubs Österreich (VCÖ) erzeugen fahrende Fahrzeuge am meisten CO2- und Stickoxid-Emissionen. Außerdem sind sie allein für 48 Prozent der versiegelten Flächen verantwortlich.

VCÖ-Expertin Katharina Jaschinsky: "Der Welt-Umwelttag erinnert daran, dass die Umweltbilanz zu verbessern ist. Gerade im Verkehrsbereich ist der Handlungsbedarf nach wie vor groß."

Endgegner Diesel: 15 Mal so viel Abgase wie ein Güterzug

Hauptproblem sind die Dieselabgase. Ein Dieselauto erzeugt pro gefahrenen Kilometer rund dreimal so viele Abgase wie ein Benzin-PKW. Ein LKW verursacht sogar pro Tonnenkilometer 15 Mal so viele Stickoxide wie Güterzüge. Bei Stickoxiden handelt es sich um Vorläufersubstanzen von Feinstaub und Ozon, welche stark umwelt- und gesundheitsschädlich sind.

Für den VCÖ sei es völlig unverständlich, Dieseltreibstoffe steuerlich zu begünstigen. Allein im Vorjahr ergab sich eine Summe von rund 560 Millionen Euro an Begünstigungen. Zusätzlich ist der Verkehr für 30 Prozent der Treibhausgas-Emissionen, für bis zu einem Fünftel der Feinstaubbelastung verantwortlich.

Bodenversiegelung: Ein großes Problem der Zukunft

Das Thema Bodenversiegelung spielt eine große Rolle in Niederösterreichs Straßen. Rund drei Viertel, nämlich 406 Quadratkilometer, der verwendeten Fläche sind davon betroffen. "Die Versiegelung wird durch die zunehmenden Starkregen und Hitze zu einem großen Problem. Umso wichtiger ist der Rückbau überdimensionierter Straßen, die verstärkte Entsiegelung und Begrünung insbesondere im urbanen Straßenraum sowie bei großen Parkplätzen", bietet Jaschinsky Lösungsvorschläge an.

Das Land NÖ fördert Gemeinden bei verschiedensten Entsiegelungsprojekten, wie zum Beispiel die Neugestaltung des Hauptplatzes Amstetten oder der Promenadenring in St. Pölten.

Lösungsvorschlag: Öffis mehr nutzen und kurze Strecken gehen

Der VCÖ fordert die Betriebe auf, Anreize bei den Mitarbeitern für die regelmäßige Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel zu setzen. Diese Maßnahme hat mehrere Vorteile. Zunächst werden Staus in der Rush Hour verringert. Außerdem benötigen die Öffis aufgrund ihrer höheren Leistungsfähigkeit weniger Fläche als der Autoverkehr. Zudem reduziert sich der CO2-Ausstoß – pro Personenkilometer werden 95 Prozent weniger Treibhausgase verursacht.

„Jede zehnte Autofahrt ist in Gehdistanz“
Katharina JaschinskyVCÖ

Die zweite große Maßnahme ist die Förderung der aktiven Mobilität. Jede zehnte Autofahrt ist in Gehdistanz, vier von zehn Autofahrten sind kürzer als fünf Kilometer, was eine gute Radfahrdistanz ist und sechs von zehn Autofahrten sind kürzer als zehn Kilometer, was mit Elektro-Fahrrädern gut bewältigbar ist. "Um dieses große Potenzial des Radverkehrs nutzen zu können, ist die Rad-Infrastruktur stärker und rascher zu verbessern", stellt Jaschinsky fest.

14 % weniger Treibhausgase in die Luft geblasen

Der Verkehr ist Österreichs Hauptverantwortlicher bei den Blei-Emissionen. Das Verbot für bleihaltigen Benzin wurde zwar bereits vor über 30 Jahren ausgerufen und zeigte rasch seine Wirkung. Die besagten Abgase sanken rund 97 Prozent von 179.300 Kilogramm im Jahr 1990 auf zuletzt 5.664 Kilogramm.

Insgesamt nahmen die Emissionen in Niederösterreich in den vergangenen 20 Jahren ab. So konnte ein Rückgang von 14 Prozent bei den Treibhausgas-Emissionen des Verkehrs festgestellt werden. Auch die Feinstaubbelastung ließ enorm nach.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 09.06.2025, 10:25, 09.06.2025, 05:30