200 Millionen Euro

Harter Sparkurs – Wien kürzt die Mindestsicherung

Finanzstadträtin Barbara Novak präsentierte den Fahrplan für das Budget 2026. Alleine bei der Mindestsicherung werden 200 Millionen Euro eingespart.
Thomas Peterthalner
14.10.2025, 16:10
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Die Stadt Wien muss im Budget 2026 eisern sparen – Finanzstadträtin Barbara Novak (SP) präsentierte am Dienstag (14.10.) den Fahrplan dazu. "Wir haben die Zeit genutzt, um jeden Stein umzudrehen", so Novak. Zwei Milliarden Euro sollen insgesamt eingespart werden. Größter Punkt ist die Reform der Mindestsicherung. Alleine hier sollen rund 200 Millionen Euro weniger ausgegeben werden.

Sparkurs bei Mindestsicherung

Subsidär Schutzberechtigte werden in die Grundversorgung integriert – die Stadt spart alleine mit dieser Maßnahme 75 Mio. Euro pro Jahr ein. Der Eltern-Familienzuschlag wird gestrichen, die Sonderzahlungen für Dauerbezieher werden halbiert.

Kürzung bei Förderungen.

Förderungen und Zuschüsse werden um 10 bis 15 Prozent gekürzt, ab 2027 soll der "Kultureuro" kommen – eine Idee von Kulturstadträtin Veronica Kaup Hasler. "Von jedem Ticket soll ein Euro zweckgebunden an den Kulturbereich gehen", so Novak.

Krankenhäuser werden modernisiert

Im Sozial- und Gesundheitsbereicht soll das Angebot gleich bleiben. "Es wird aber nicht ausgeweitet." Die Kliniken Hietzing und Ottakring werden weiter neu gebaut. Der Ausbau der Gesundheitszentren soll ebenfalls wie geplant weiterlaufen.

Bauprojekte verschoben

Um bei den Ausgaben zu sparen, werden einige Bauprojekte nach hinten verschoben – darunter das Laaerbergbad, das Seestadt-Bad, aber auch die lange geplante Neugestaltung der Gumpendorfer Straße oder die Neuerrichtungen von Brücken werden verschoben. Auch Amtshaus-Sanierungen und ein Teil des Gürtel-Radwegs werden erst mit Verspätung kommen

Markus Ornig (Neos), Finanzstadträtin Barbara Novak (SP), Finanzdirektor Christoph Maschek.
Denise Auer

U-Bahn-Bau auf Schiene

"Beim U-Bahn-Bau wird es keinen Baustopp geben", so Finanzstadträtin Barbara Novak (SP). Das U2/U5-Projekt laufe "planmäßig weiter". Derzeit laufen Verhandlungen mit dem Bund über die Übernahme von rund 256 Millionen Euro Mehrkosten durch Inflation und Teuerung. "Hier muss man entschlossen verhandeln", so Novak

Gratis-Kindergarten bleibt

Keine Einsparungen gibt es bei Bildung, Gratis-Kiga und Arbeitsmarkt. "Trotz schwieriger Rahmenbedingungen wollen wir Wien weiter stärken", so Novak. Auch das kostenlose Schulmittagessen, Ganztagesbetreuung und Lernhilfeprogramme bleiben unangetastet.

Leistbarer Wohnraum

Die Stadt Wien will weiterhin seiner Vorbildfunktion bei leistbarem Wohnraum gerecht bleiben. Die Wohn- und Mietbeihilfe wird fortgesetzt. Im Kulturbereich werden Festivals und Nachwuchsarbeit niederschwellig weiter gefördert, der Gratis-Eintritt für die Dauerausstellung im Wien Museum bleibt erhalten.

Starkes Zeichen für Gleichstellung

Das Budget 2026 ist laut Novak auch ein starkes Zeichen für Gleichstellung und Frauenförderung. Darum gibt es keine Einsparungen bei Gewaltschutzprogrammen – die Förderung der Wiener Frauenhäuser, Gewaltschutzvereine und der 24-Stunden-Frauennotruf bleiben erhalten.

{title && {title} } pet, {title && {title} } Akt. 14.10.2025, 16:12, 14.10.2025, 16:10
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