Mehr als 10.000 Verletzte

Heimwerken & Basteln – jetzt ist die gefährlichste Zeit

Um 12 % mehr Heimwerkerunfälle gab es im vergangenen Jahr. Mangelnde Erfahrung, fehlende Schutzmaßnahmen und Selbstüberschätzung liegen dem zugrunde.
Heute Life
15.09.2025, 15:11
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Regale montieren, Wände streichen oder Möbel aufbauen – viele Österreicher greifen beim Heimwerken selbst zum Werkzeug. Doch dabei geht immer mehr schief: Das Jahr 2024 liegt mit 10.600 Verletzten deutlich über dem Wert des Vorjahres (2023: 9.500). Das zeigt: "Heimwerken bleibt über die Jahre hinweg eine risikobehaftete Tätigkeit, deren Unfallzahlen sich auf hohem Niveau bewegen", sagt Dr. Johanna Trauner-Karner, Leiterin des Bereichs Sport- und Freizeitsicherheit im Kuratorium für Verkehrssicherheit (KFV).

Wir befinden uns mittendrin: Besonders in den Herbstmonaten steigt die Zahl der Verletzungen deutlich an: September, Oktober und November gelten als unfallreichste Monate des Jahres.

Rekordzahl an Unfällen auf Leitern

Jeder fünfte Unfall ist auf einen sogenannten "Leiterunfall" zurückzuführen. Mit 2.100 Unfällen ist dieser Unfalltyp der häufigste und steuerte im Jahr 2024 sogar einen neuen Rekordwert an. Was viele nicht wissen: Schon eine geringe Schieflage kann gefährlich werden.
"Wenn eine Leiter auf unebenem Boden steht, wird sie mit zunehmender Höhe immer instabiler. Bereits ein Zentimeter Schieflage kann ausreichen, um sie ins Kippen zu bringen. Achten Sie daher immer auf einen festen Stand und den richtigen Anstellwinkel der Leiter", warnt Trauner-Karner.
Doch nicht immer ist die Leiter direkt schuld: Ein Heimwerker wollte beispielsweise von seiner Leiter springen, verschätzte sich dabei aber so stark in der Höhe, dass er sich einen Fersenbruch zuzog und eine Woche im Krankenhaus verbringen musste.

Auf den weiteren Plätzen der häufigsten Unfallauslöser liegen Schneidewerkzeuge (1.000 Verletzte), Holzsplitter oder Bretter (700), Bohrer (500) sowie Möbelstücke wie Kästen und Kommoden (500).

"Letzte Arbeiten vor dem Winter" als Risiko

Besonders im Herbst steigt das Unfallrisiko deutlich: Im Zeitraum September bis November verzeichnete das KFV insgesamt 3.500 Heimwerkerunfälle – das entspricht rund einem Drittel (33%) aller Heimwerkerunfälle des Jahres 2024. Mit 1.400 Verletzten ist der Oktober der unfallreichste Monat des Jahres, gefolgt von September und November mit 1.200 bzw. 900 Verletzten. "Viele Menschen wollen vor dem Winter noch schnell Dinge erledigen – ob im Haus oder rund ums Eigenheim. Das Zusammentreffen von kürzeren Tagen und schlechteren Lichtverhältnissen erhöhen die Risiken für Unfälle", so Trauner-Karner.

Verletzungsrisiko vor allem für Männer ab 50

Die häufigsten Verletzungen beim Heimwerken sind Knochenbrüche (4.500), offene Wunden (3.500) und Sehnen- sowie Muskelverletzungen (900). Besonders oft sind die Finger (3.400) und Hände (1.400) betroffen.

Ein typischer Heimwerkerunfall betrifft in Österreich laut Daten der KFV-Unfalldatenbank männliche Personen zwischen 50 und 64 Jahren. Diese Altersgruppe macht ein Drittel aller Unfälle aus. Insgesamt liegt der Männeranteil bei 82 Prozent.

Selbstüberschätzung und Unachtsamkeit als häufigste Ursachen

Die Ursachen der Unfälle wären oft vermeidbar: Über 60Prozent der Betroffenen geben Unachtsamkeit oder Zerstreutheit als Grund an. Weitere häufige Ursachen sind Fehleinschätzungen (9%) und Ablenkung (6%).
Schutzausrüstung wird kaum verwendet – 93Prozent der Verletzten trugen zum Unfallzeitpunkt keine. Auch Sehhilfen werden häufig nicht gerne benutzt: Rund 300 Verletzte waren Brillenträger, trugen sie beim Heimwerken aber nicht.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 15.09.2025, 15:12, 15.09.2025, 15:11
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