Bis die Menschheit die Grausamkeit hinter vielen liebgewonnenen Traditionen aus dem Jahre Schnee erkennt, wird es leider noch eine Weile dauern. Tierschützer sind gerade bei solchen Themen oft die Hände gebunden und abgesehen von Aufklärung bleibt oft nur der laute Protest. So verhält es sich auch mit dem jährlichen "Gemetzel" an den Küsten der Färoer-Inseln, wo nach wie vor Delfine und Wale zu Hunderten getötet werden.
Mann gegen Delfin:
Kleinwale werden in eine Bucht der Färöer-Inseln getrieben und dort mit Lanzen und Messern getötet. Harpunen und Speere sind verboten, denn der Mann soll im eiskalten Wasser stehen und sich einzeln dem "bösen, bösen" Delfin oder Wal stellen - dann ist er ein richtiger "Färinger". Selbst Kinder machen bei diesem Gemetzel manchmal mit. Auch wenn die Verantwortlichen immer beteuern, dass der gesamte Grindwal/Kleinwal/Delfin verwertet würde, sehen das die Tierschützer anders.
Auch wenn 2025 - zum Glück – bisher noch nicht an das absolute Horrorjahr 2021 anschließen konnte, wo an nur einem Tag (!) 1.428 Atlantische Weißseitendelfinen das Leben lassen mussten, ist die Bilanz trotzdem nicht rühmlich. Immerhin kratzt man beim sogenannten "Grindadráp" in Tórshavn schon wieder an der 100er-Marke, inklusiver säugender Babys und Muttertieren von Grindwalen und Delfinen. Da es sich heuer aber bereits um die siebte Jagd handelt, steht die Hochrechnung von jeder Jagd noch aus.
„Es ist herzzerreißend, wenn Grindwale und Atlantische Weißseitendelfine auf den Färöer-Inseln getötet werden. Es handelt sich um intelligente, soziale Individuen, und Jagden wie diese reißen eng verbundene Familiengruppen auseinander“Lottie PearsonCampaignerin bei Whale and Dolphin Conservation.
Untersuchungen haben ergeben, dass Atlantische Weißseitendelfine in ihrem gesamten Verbreitungsgebiet eine reduzierte Diversität aufweisen. Jüngste Schätzungen deuten auch auf eine Population von nur 12.000 Individuen hin, was ernsthafte Bedenken hinsichtlich der Auswirkungen der Delfin-Jagden auf die Population aufwirft.
Auch du möchtest die "Whale and Dolphin Conservation", kurz WDC in ihrem Kampf gegen diese unnötige Blutvergießen auf den Färöer-Inseln unterstützen? Auf der WEBSITE erfährst du alle notwendigen Informationen. Danke für deine Hilfe!
WDC arbeitet als gemeinnützig anerkannte Körperschaft politisch unabhängig und finanziert sich über Spenden und Stiftungsmittel.
Nach dem Massaker 2021 wurde 2022 eine Fangquote für Delfine von bis zu 500 Individuen festgelegt. Doch die Durchsetzung ist undurchsichtig – es ist nicht klar, ob diese Quote auch noch 2025 gilt. Eine erneute Überprüfung der Delfin-Jagd, wie sie nach dem Gemetzel von 2021 durchgeführt wurde und eine Fangquote für Delfine hervorbrachte, ist jetzt notwendig, um Klarheit zu schaffen.
"Angesichts des beispiellosen Drucks auf unsere Ozeane fordern wir die Behörden der Färöer-Inseln auf, echte Führungsstärke zu zeigen, indem sie sich von diesen Jagden abwenden und Wale und Delfine für die Zukunft schützen", sagt Pearson bestimmt.