Ursprünglich stammt die hübsche Wespenspinne aus der Mittelmeerregion und wandert erst seit den 1930er Jahren immer weiter nördlich, bis sie auch Österreich erreichte. Mittlerweile ist sie fast überall in Mitteleuropa zu Hause und unser kleines Alpenland scheint ihre besonders gut zu gefallen, da wir mit genügend, sonnigen Freiflächen aufwarten können. Zurzeit hat die Spinne übrigens "Hochsaison", weshalb der Naturschutzbund Österreich um unsere Sichtungen bittet.
Wespenspinnen gehören zu den sogenannten "Radnetzspinnen" und nur das Weibchen hat die markante Färbung, die an Wespen erinnert. Für ihre Beute ist sie giftig, für Menschen aber ungefährlich, da ihre Giftklauen meist zu kurz für die menschliche Haut sind. Das Männchen ist wie bei vielen Spinnen sehr unscheinbar und mit etwa fünf Millimetern auch nur etwa ein Drittel so groß wie das Weibchen.
Für gewöhnlich balzen die Männchen an den Netzen der Weibchen ab Ende Juni, indem sie an den Netzrändern zupfen und sich dem Weibchen nähern. Ist dieses paarungsbereit, bleibt es ruhig und hebt den Körper leicht an. Kommt es zur Kopulation, beginnt das Weibchen manchmal, das Männchen einzuspinnen – in etwa siebzig Prozent der Fälle endet das tödlich. Nur, wenn das Männchen innerhalb von zehn Sekunden flieht, kann es überleben. Im Spätsommer bauen die Weibchen braune, kugelförmige Ei-Kokons – im Volksmund "Tabaksbeutel" genannt – und sterben danach. Die Jungspinnen überwintern im Kokon und schlüpfen im Frühjahr – die Art ist somit einjährig.
Beim Futter sind Wespenspinnen nicht wählerisch und fressen vom Grashüpfer, über den Schmetterling auch kleine Fliegen. Verfängt sich ein Beutetier in ihrem Netz, wird es zunächst flink eingewickelt und danach mit einem Giftbiss getötet.
Laut der Naturschutzbund-Spinnen-Expertin Maria Zacherl gilt es, diese faszinierende Art näher zu erforschen, weshalb man Beobachtungen bitte einfach auf der Website hochlädt oder auf der gleichnamigen App teilt. Vor allem die aktuelle Verbreitung und Vorkommensdichte möchte dokumentiert werden.