Elch "Emil" ist mittlerweile keine Sensation mehr, sondern eine richtige Berühmtheit. Jeder möchte den jungen Bullen zu Gesicht bekommen, der seit Wochen durch Niederösterreich wandert. Wir kriegen nicht genug von "Emil" – doch wir sollten nicht vergessen, dass es sich um ein Wildtier handelt, das man keinesfalls verfolgen darf.
Sein letzter Geniestreich war wohl die Überquerung eines Donauarms am Montagmorgen. Für den Elch völlig normal, denn mit seinen Schwimmhäuten paddelt er ohne Anstrengung ans andere Ufer. Aber weiß man überhaupt von der unfassbar lustigen und unerwarteten Geräuschpalette des Paarhufers?
Gut möglich, dass "Emil" auf der Suche nach einer Gefährtin für die Paarung ist. Ab September beginnt die Brunftzeit der Elche in Europa, weshalb es naheliegend wäre, dass auch bei "unserem" Wanderelch die biologische Uhr zu ticken beginnt. Sein Wunsch: Dem Rufen williger Mädchen lauschen.
Das Gehör ist auch der am besten ausgeprägte Sinn von "Emil", denn er nimmt Geräusche sogar noch in drei Kilometern Entfernung wahr. Riechen klappt auch super, aber auf Sicht, funktioniert "Emil" so ähnlich wie der "Tyrannosaurus rex" in Jurassic Park – beweg dich nicht, dann sieht er dich nicht!
Jetzt brauchen wir eigentlich nur hoffen, dass eine Elchkuh irgendwo im Norden, den verirrten "Emil" mit ihren Rufen anlockt – denn so würde er in seine Heimat zurückkehren. Auch der Bub "röhrt" und stöhnt, um die Holde auf sich aufmerksam zu machen, nachdem er sich im eigenen Urin gewälzt hat, um Pheromone freizusetzen.
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Auch "gepfiffen" wird:
Wir von "Heute"-Tierisch halten es natürlich wie die Leiterin des Forschungsinstituts für Wildtierkunde und Ökologie der Veterinärmedizinischen Universität Wien, Univ.-Prof. Dr. Claudia Berger und hoffen, dass "Emil" genauso entspannt wieder in seine Heimat in den Norden wandert, wie er auch gekommen ist. Leider ist unser Land kein geeignetes Habitat für Elche.