Der Italiener Matteo Franzoso war am 15. September in Santiago de Chile an den Folgen eines schweren Sturzes gestorben – einen Tag vor seinem 26. Geburtstag. Nur drei Tage zuvor war Franzoso bei einem Trainingslauf auf der Piste in La Parva von der Strecke abgekommen, gegen einen Zaun gekracht. Er erlag seinen Verletzungen. Das tragische Ableben heizte jedenfalls die Sicherheitsdebatte im Skisport wieder an.
Und brachte auch Martina Ertl, eine der größten deutschen Skisportlerinnen der letzten Jahre, ins Grübeln. Ihre Tochter Romy (18) gilt als vielversprechende Hoffnung bei unseren Nachbarn, könnte schon in der kommenden Saison erstmals Weltcup-Luft schnuppern, Sohn Luis (16) wird ebenso großes Talent nachgesagt. Doch die 51-jährige Ertl verriet nun in der "ARD", dass sie ihrem Sohn die schnellen Speed-Disziplinen verboten hat. "Du fährst keine Abfahrt und Super-G", so die zweifache Weltmeisterin und Gewinnerin von drei Olympia-Medaillen. Ertl, eigentlich eine Riesentorlauf-Spezialistin, holte immerhin auch drei Medaillen in der Kombination, bestehend aus einer Abfahrt und einem Slalom.
"Es ist schon hart zu sehen, dass da tatsächlich einige Sportler ums Leben gekommen sind. Meine Kinder kriegen das auch mit. Über Social Media kriegt das jeder mit", erzählte die ehemalige Weltklasse-Skifahrerin weiter.
Nun forderte die Deutsche erhöhte Sicherheitsvorkehrungen, gerade auch auf den Trainingspisten. "Ich war selbst als Athletin sieben Mal in Chile. Da ist einfach die Organisation gefordert, dass die Sicherheitsvorkehrungen auch beim Training sehr hoch sind. Da sind natürlich nicht die ganzen Netze vorhanden, wie vielleicht beim Weltcup-Rennen", meinte Ertl.
Einerseits müsse man an der Sicherheit der Athleten "maximal arbeiten", andererseits müsse letztendlich jeder Läufer selbst einschätzen: "Welches Risiko kann ich eingehen und bin ich bereit, auch Speed zu fahren?"