Verlassene Schaufenster, Schilder mit "Wir ziehen um" – ein Anblick, der in vielen Citys derzeit zum Stadtbild gehört. Die Innenstädte kämpfen mit Leerständen, Einkaufszentren ziehen Kundschaft und Händler an. So derzeit auch in Steyr: Wer über den Stadtplatz schlendert, sieht: Mehrere Shops stehen leer, in den Fenstern hängen Zettel, die Umzüge ankündigen.
Die Douglas-Filiale machte zum Beispiel schon vor einem Jahr dicht, eröffnet am 25. Juli im Einkaufszentrum Hey! Steyr. Seitdem stehen die Räumlichkeiten leer – bis auf den Shop sei das Gebäude aber voll, erklärt Daniela Zeiner vom Innenstadtmanagement gegenüber "Heute".
Auch das OÖ Heimatwerk ist in die kleine Shoppingmall City Point gezogen. Dazu verabschieden sich ein Modegeschäft und ein Barbershop – letzterer hört nach nur einem Jahr im Business schon wieder auf. Nachfolger werden schon intensiv gesucht, erklärt Zeiner: "Ich will es nicht schönreden, es ziehen mehr aus, als neue kommen. Aber man muss es relativieren."
In der Geschäftssituation gebe es ständig Bewegung: "Dass wir in der Innenstadt nicht voll sind, stimmt natürlich." Unter anderem um den Leerstand soll sich ab September ein neuer Kollege von Zeiner kümmern. Die Vision: moderne Konzepte wie Pop-up-Stores, Kunstaktionen, gezieltes Flächenmanagement und neue Kooperationsmodelle.
Aus der Steyrer City gibt es aber nicht nur negative Nachrichten. Maßnahmen gegen die Leerstände hätten schon Wirkung gezeigt, wie Zeiner berichtet. Mit dem "StartPlatz" in Zwischenbrücken 1 biete man zum Beispiel mietfrei eine Fläche, um Einsteigern den Weg in die Selbstständigkeit zu erleichtern.
Den Sprung schaffte zuletzt Anita Tassatti mit ihrer Taschen-Boutique: Nach fünf Monaten im Durchstarter-Lokal übersiedelte sie im März in ihr eigenes Geschäft in der Innenstadt.
