Seit seinem Amtsantritt haucht Ralf Rangnick dem Österreichischen Fußball-Bund neues Leben ein. Der Deutsche wollte sich nicht mit dem Mittelmaß zufriedengeben und steckte sich und dem ÖFB hohe Ziele. Eines davon: Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft 2026 in den USA, Kanada und Mexiko. Im Falle eines Scheiterns, kündigte der 67-Jährige an, dass er seinen Posten als Teamchef räumen wird.
Spätestens in neun Tagen soll in Österreich Klarheit herrschen. Dann sind die letzten zwei Quali-Spiele absolviert – und die Rangnick-Zukunft ist wohl geklärt. Zunächst gastiert das ÖFB-Team am Samstag auf Zypern (18 Uhr), drei Tage später kommt es im Ernst-Happel-Stadion zum großen Showdown gegen Bosnien-Herzegowina (20:45 Uhr). Aktuell ist sowohl die direkte Qualifikation als auch das Scheitern als Drittplatzierter möglich.
Zuletzt bezog auch ÖFB-Boss Josef Pröll zur Personalie Rangnick Stellung. Auf mögliche Gedankenspiele wollte sich der 57-Jährige allerdings nicht einlassen. "Was wäre, wenn Spiele sind völlig unangebracht. Es gibt eine klare Vertragssituation. Ralf Rangnick hat bis zum Ende der WM einen aufrechten Vertrag", stellte Pröll gegenüber "Sky" klar. Über eine mögliche Trennung zwischen dem ÖFB und dem Deutschen nach dem Bosnien-Spiel will er nicht nachdenken. Pröll merkte an: "Es könnte ja theoretisch passieren, dass wir im März in ein Entscheidungsspiel müssen, wenn an dem Wochenende alles schiefgeht."
Österreich führt die Quali-Gruppe aktuell mit 15 Punkten an – vor Bosnien-Herzegowina (13 Zähler) und Rumänien (zehn Punkte). Direkt qualifiziert wäre die Rangnick Mannschaft, wenn man auch nach den letzten zwei Spielen als Führender von der Tabellenspitze lacht.
Als Zweitplatzierter müsste das ÖFB-Team den unbeliebten Weg über das Play-off gehen, bei dem die zwölf Gruppenzweiten und die vier Gruppensieger der Nations League in vier Viererturnieren um die letzten vier WM-Tickets spielen. Stattfinden würde das Turnier zwischen dem 23. und 31. März 2026.
Aber auch das direkte Aus ist möglich. Sollte Österreich sowohl gegen Zypern als auch gegen Bosnien verlieren und Rumänien beide ausstehenden Begegnungen gewinnen, würde dieser "Worst-Case" eintreten.