Mehr Angebot, höhere Kosten für Fahrgäste: Die ÖBB baut mit Dezember ihren Fahrplan aus. Der Fernverkehr werde dadurch um rund 30 Prozent ausgeweitet, erklärte Generaldirektor Andreas Matthä in einer Pressekonferenz am Dienstag.
Gleichzeitig sollen deshalb auch die Ticketpreise angepasst werden. Wie stark die Erhöhung genau ausfallen würde, ist zwar noch offen. In einer Pressekonferenz des Generaldirektors hieß es aber, dass es mindestens vier Prozent sein sollen.
Auf Nachfrage der APA hieß es dann aber von einem Sprecher der ÖBB, dass sich die Preissteigerung "im Rahmen der Inflation" bewegen werde.
Dass der Generaldirektor von einer Erhöhung von gleich vier Prozent sprach, kritisiert SPÖ-Mobilitätsminister Peter Hanke. In einer Aussendung betont der Rote, dass es das Ziel der Bundesregierung sei, die Inflation zu dämpfen. Und dazu würden auch Tarifanpassungen mit Augenmaß gehören.
"Die heutigen Ansagen der ÖBB zu den Ticketpreisen lassen sich aus meiner Sicht nur mit einem Missverständnis erklären. Eine Tarifanpassung deutlich jenseits der Inflation wäre inakzeptabel", stellt Hanke klar.
"Die Bundesregierung hat sich vorgenommen, die Teuerung zu bekämpfen. Ein Anheizen der Inflation durch eine übermäßige Tarifanpassung bei den Österreichischen Bundesbahnen ist daher ausgeschlossen. Hier erwarte ich mir mehr Augenmaß im Sinne der Fahrgäste", so der SPÖ-Minister.
Überraschend: Hieß es am Vormittag noch, die Preise würden um mindestens vier Prozent erhöht, war am Abend "nur" noch von 3,5 Prozent, der geschätzten Inflation, die Rede.
Übrigens: In der "ZIB2" am Dienstagabend erklärte ÖBB-Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä gegenüber ORF-Moderator Armin Wolf, die Kunden der ÖBB seien "sehr zufrieden". Bei der Pünktlichkeit habe man "einen deutlichen Schritt" im Vergleich zur Situation von vor zwei Jahren gemacht, "jede Verspätung ist eine zuviel". Außerdem sei die Koralmbahn eine "epochale Veränderung" für den Süden, hieß es.