Grazer Berufsschule glüht

Innen 58 Grad! Schüler kollabieren mitten im Unterricht

Im Sommer wird die Landesberufsschule in Graz zur Hitze-Hölle. Die gemarterten Schüler haben zuletzt 58 Grad in ihren Werkstätten gemessen.
Newsdesk Heute
24.06.2025, 14:26
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Die Zustände an der Landesberufsschule sind untragbar. Während draußen sommerliche 30 Grad herrschen, wird das Innere der Bildungseinrichtung zur Hitze-Hölle: "Wir haben inzwischen einen neuen Spitzenwert mit 58 Grad gemessen", sagt der Schulsprecher zur "Kleinen Zeitung". "Das waren Sauna-mäßige Zustände in der Werkstatt." Der Unterricht musste daraufhin abgebrochen werden.

Schon Anfang Juni hatte der Schulsprecher gegenüber dem Medium Alarm geschlagen. Obwohl bereits mehrfach Schüler bei mehr als 30 Grad Innentemperatur aufgrund von Kreislaufproblemen kollabiert sind, wurde bisher nichts dagegen unternommen.

"Müssen alle Alarmglocken läuten"

Das Problem ist hausgemacht. Beim Neubau des Werkstättengebäudes vor zehn Jahren wurde auf den Einbau einer Klimaanlage verzichtet, stattdessen auf ein natürliches System des Luftaustausches gesetzt. Das stößt offenbar bei den immer wärmer werdenden Temperaturen an seine Grenzen, ein Austausch ist keine Abkühlung.

Auch seitens der Gewerkschaftsjugend wird massive Kritik laut: "Wenn Lehrlinge an einer Drehbank vor lauter Hitze kollabieren, müssen bei den Verantwortlichen wirklich alle Alarmglocken läuten", sagt Vorsitzender Armin Prettenthaler. Die Hitze in den Werkstätten sei nicht nur unzumutbar sondern auch gefährlich. Er nimmt die blau-schwarze Landesregierung in die Pflicht, die gelobt habe, die Lehre zu verbessern.

Kunasek selbst zuständig

Für den Einbau einer Klimaanlage in der hitzegeplagten Berufsschule wäre grundsätzlich die Landesimmobiliengesellschaft und damit Landeshauptmann Mario Kunasek (FPÖ) zuständig. Aus dessen Referat heißt es: "Ja, die Landesimmobiliengesellschaft ist zuständig. Die Schule müsste einen Antrag für eine Klimaanlage stellen." Ein solcher liegt offenbar nicht vor. Das Thema sei aber bekannt und man wolle Techniker schicken, die die Möglichkeiten von Lüftungen oder Außenbeschattungen ausloten sollen.

Kurios: Die Arbeitsstättenverordnung gibt bei Arbeiten mit normaler körperlicher Belastung ein Raumklima zwischen 18 und 24 Grad vor. Weil die Berufsschüler aber Schüler und keine Arbeiter sind, gelte diese für sie nicht, so die "Kleine Zeitung". Für Schulen gebe es hinsichtlich glühender Innenhitze nur Empfehlungen, keine Vorschriften.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 24.06.2025, 15:42, 24.06.2025, 14:26
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