"Wurde zu unrecht entlassen"

Interne Tickets verkauft – jetzt spricht AUA-Stewardess

Von einem Riesen-Betrugsfall mit vergünstigten Mitarbeiter-Tickets war die Rede – eine AUA-Stewardess flog hochkant raus. Jetzt wehrt sich die Frau.
Christian Tomsits
25.11.2025, 05:30
Loading...
Angemeldet als Hier findest du deine letzten Kommentare
Alle Kommentare
Meine Kommentare
Sortieren nach:

Kommentare neu laden
Nach oben
Hör dir den Artikel an:
00:00 / 02:45
1X
BotTalk

Eine AUA-Flugbegleiterin aus Niederösterreich flog jahrelang um die Welt, flog am 17. September als angebliche Betrügerin auf und noch am selben Tag aus dem Unternehmen. Die brisante Causa um weiterverkaufte Mitarbeiter-Tickets landete als angeblicher Riesen-Betrugsfall in den Schlagzeilen – wir berichteten. Nun könnte alles ganz anders sein.

Doch der Reihe nach: Mitte September ging die Sache in die Luft, als am Weg nach Montreal vier Passagiere mit vergünstigten Mitarbeiter-Tickets für die Business-Class kontrolliert wurden, die sie eigentlich gar nicht haben dürften. Die Personen waren mit sogenannten PEP-Tickets unterwegs, bei denen AUA-Mitarbeiter bis zu zwei Reisende mitnehmen können.

AUA fürchtet mehrere Hunderttausend Euro Schaden

Als Vermittlerin wurde die langjährige Flugbegleiterin ausgeforscht. Interne IT-Untersuchungen ergaben, dass sie mit mehreren Adressen über Monate hunderte solcher PEP-Tickets illegal weiterverkauft habe – die Fluglinie rechnet mit mehreren Hunderttausend (!) Euro an Schaden. Die Stewardess hingegen wehrt sich gegen die massiven Anschuldigungen. "Ich habe keine Gewinnabsichten gehabt und die Tickets zum selben Preis oder sogar günstiger weitergegeben", sagt sie und will ihre Unschuld beweisen.

Außerdem sei die Schadenssumme schlicht falsch, denn mit den Verkäufen der vergünstigten Restplätze wurden Leerstände vermieden – das sei sogar gut fürs Geschäft, so ihr Wiener Anwalt Philipp Springer, der nun gegen die Entlassung ankämpft. Fix ist: Am Arbeits- und Sozialgericht fliegen deswegen die Fetzen. Die Unschuldsvermutung gilt.

Übrigens: Die AUA scheint schon seit längerem mit dem Problem missbräuchlicher Mitarbeiter-Tickets zu kämpfen. Bereits 2013 wurde von einem nahezu gleichgelagerten Fall berichtet – wenn auch in kleinerer Dimension. Von den damals betroffenen sechs Buslenkern kamen drei mit einer Verwarnung davon, drei wurden entlassen.

{title && {title} } ct, {title && {title} } Akt. 25.11.2025, 07:59, 25.11.2025, 05:30
Jetzt E-Paper lesen