Prozess in Salzburg

IS-Fan wollte zu Weihnachten Menschen enthaupten

Im Jahr 2024 soll ein Afghane (22) Terroranschläge in Salzburg geplant haben. Seine Verteidigung meinte, dass er durch die Taliban traumatisiert sei.
Newsdesk Heute
20.11.2025, 07:31
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Ein Hinweis von US-Nachrichtendiensten an die heimischen Behörden rettete im Dezember 2024 wohl mehrere Menschenleben. Ein damals 21-jähriger Afghane, der 2023 nach Österreich gekommen war, soll gleich mehrere Örtlichkeiten ins Visier genommen haben.

Im Zuge seiner Festnahme soll er auch gestanden haben, ein Mitglied der Terrororganisation Islamischer Staat (IS) zu sein. Nun wird dem Afghanen in Salzburg der Prozess gemacht. Im Namen des IS soll es Anschläge auf den Christkindlmarkt am Residenzplatz, die Festung Hohensalzburg oder auch den Hauptbahnhof geplant haben.

IS-Brüder um Waffen gebeten

In der Verhandlung am Salzburger Straflandesgericht am Mittwoch erhob der Staatsanwalt schwere Vorwürfe. Demnach sei der 21-Jährige als "Schläfer" nach Österreich gekommen und habe sich im Austausch mit anderen IS-Mitgliedern befunden.

In Chats soll er auch von seinen grausamen Plänen gesprochen haben. Der Afghane wollte "drei Menschen enthaupten und flüchten", so der Staatsanwalt. Auf der Festung wollte der junge Mann die IS-Flagge hissen und danach ein Selbstmordattentat begehen. Hierfür habe er "seine Brüder" um Waffen gebeten und im Internet nach Bauplänen für Bomben gesucht, berichtet der "Kurier".

Zu einer Durchführung seiner schrecklichen Vorhaben kam es glücklicherweise nie. "Hier ist ein Terroranschlag verhindert worden. Es gibt da keinen Interpretationsspielraum, wenn man alle Chat-Nachrichten durchliest", betonte der Staatsanwalt.

Angeklagter: "Hatte kein bestimmtes Ziel"

Der Beschuldigte hingegen meinte, dass er keinen Anschlag geplant hätte. Er habe lediglich darüber nachgedacht. Zudem habe der 22-Jährige auch "kein bestimmtes Ziel" gehabt. Radikalisiert hätte sich der Afghane auf TikTok. Er sei jung gewesen und habe einen Fehler gemacht.

Der Anwalt des Beschuldigten betonte, dass der junge Mann durch die Taliban in seiner Heimat traumatisiert worden sei und "unüberlegte Worte geäußert" hätte. Am Donnerstag soll der Prozess fortgesetzt werden. Im Falle einer Verurteilung drohen dem 22-Jährigen zehn bis 20 Jahre Haft.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 20.11.2025, 09:51, 20.11.2025, 07:31
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