Auch in Österreich gefordert

"Ja, endlich!" – Social-Media-Verbot unter 16 regt auf

Australien hat es vorgemacht, nun wird auch in Österreich diskutiert. Im "Heute"-Forum sorgt ein mögliches Social-Media-Verbot für Diskussionen.
Oberösterreich Heute
22.12.2025, 17:29
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Seit dem Social-Media-Verbot für Unter-16-Jährige in Australien ist die Debatte auch in Österreich neu entbrannt. In Down Under dürfen Jugendliche seit 10. Dezember Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat nicht mehr nutzen. Hunderttausende Konten wurden schon gelöscht.

Social-Media-Verbot in Australien

Australien machte als erstes Land der Welt den radikalen Schritt im Kampf gegen exzessive Online-Nutzung junger Menschen: Seit 10. Dezember ist dort Social Media für Unter-16-Jährige gesetzlich verboten. Plattformen wie TikTok, Instagram oder Snapchat dürfen Minderjährigen keinen Zugang mehr ermöglichen – andernfalls drohen hohe Strafen.

Rund 200.000 Konten wurden alleine schon auf TikTok gelöscht, auf Facebook und Instagram waren es noch einmal um die 500.000 Konten. Ziel ist es, Kinder und Jugendliche besser vor psychischen Belastungen, Suchtverhalten und problematischen Online-Erfahrungen zu schützen.

Als eine der ersten fordert hierzulande OÖ-Bildungslandesrätin Christine Haberlander (ÖVP) eine ähnliche Altersgrenze. Sie verweist auf Studien, wonach bereits mehr als jeder zehnte Jugendliche Anzeichen problematischer Nutzung zeigt – mit möglichen Folgen für die psychische Gesundheit.

"Mist komplett abdrehen"

Im "Heute"-Forum ist die Stimmung klar: Viele Leser haben genug von TikTok, Instagram & Co. – zumindest, wenn es um Kinder und Jugendliche geht. "Ja, bitte, endlich!", fasst ein User den Tenor zusammen. Manche fordern sogar noch drastischere Schritte. "Ich würde diesen ganzen Mist komplett abdrehen", heißt es unmissverständlich.

Andere User verweisen darauf, dass junge Menschen mit der Flut an Inhalten schlicht überfordert seien: "Wäre gut. Ohne Hilfe können Kinder und Jugendliche nicht über Seriosität der Postings entscheiden", schreibt ein Leser. Auch einzelne Plattformen stehen in der Kritik: "Ich finde, dieses Gesichtsbuch sollte wirklich nicht jugendfrei sein – gute Idee. Hat schon viele Probleme verursacht."

Bedenken über Umsetzung

Doch es gibt auch Skepsis. Nicht alle halten ein Verbot für den richtigen Weg. Einige sehen klar die Eltern in der Pflicht: "Verbote bringen nicht viel. Hier ist die Elternschaft – samt Umfeld – gefragt. Kinder so erziehen und stabilisieren, dass gefährliche Challenges gar kein Thema sind." Andere sehen eine einfache Umgehung voraus: "Und dann gibt’s wieder Eltern, die einen Account für ihre Sprösslinge erstellen."

Ein Kommentar bringt die Bedenken auf den Punkt: "Spannende Idee. Aber die Kontrolle und Bestrafung ist mehr als komplex." So steht man der Thematik übrigens auch im Büro Haberlander gegenüber. "Wie das dann genau funktioniert, muss man sich anschauen", hieß es gegenüber "Heute".

Kümmern müsse sich darum aber der Bund – ein Alleingang der Länder sei schlicht nicht möglich. Fix ist aber: "Wir unterstützen das auf jeden Fall." Untermauert wird die Sorge durch die Ergebnisse der aktuellen Jugend-Medien-Studie, die die intensive Nutzung u.a. von Online-Games der Jugendlichen aufzeigt. Mögliche Folgen: Suchtverhalten, seelische Belastungen, soziale Isolation, Cyber-Mobbing und -Grooming.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 22.12.2025, 17:42, 22.12.2025, 17:29
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