10.000 Schritte pro Tag sind ein oft genanntes Ziel für die Gesundheit. Die 10.000-Schritte-Regel entstand in den 1960er Jahren in Japan im Rahmen einer Marketingkampagne für einen Schrittzähler. Die Zahl wurde als ein gutes Ziel für die Gesundheit beworben und hat sich seitdem weltweit verbreitet. Wissenschaftlich gesehen gibt es jedoch keine festen Studien, die die 10.000-Schritte-Regel als Goldstandard für Gesundheit belegen. Einige Studien zeigen, dass auch weniger Schritte positiv sind und dass die Vorteile der Bewegung bereits bei geringeren Schrittzahlen beginnen. Jetzt gibt es jedoch einen neuen Fitnesstrend, der mehr gesundheitliche Vorteile verspricht als die beworbenen 10.000 Schritte pro Tag.
Das sogenannte "japanische Gehen" basiert auf Intervallphasen aus schnellem und langsamem Gehen und wurde von Professor Hiroshi Nose und Associate Professor Shizue Masuki an der Shinshu-Universität in Matsumoto (Japan) entwickelt. Dabei wechseln sich 3 Minuten Gehen mit höherer Intensität und 3 Minuten mit niedrigerer Intensität ab, mindestens 30 Minuten lang, viermal pro Woche.
Das Gehen mit höherer Intensität sollte auf einem Niveau erfolgen, auf dem es schwieriger ist, eine vollständige Unterhaltung zu führen. Das Gehen mit geringerer Intensität sollte auf einer Stufe erfolgen, die "leicht" ist. Auf dieser Stufe sollte das Sprechen angenehm sein, wenn auch etwas anstrengender als bei einer mühelosen Unterhaltung.
Japanisches Gehen ist einfach durchzuführen und erfordert nur eine Stoppuhr und Platz zum Gehen. Es braucht wenig Planung und ist weniger zeitaufwändig als andere Laufziele, wie z. B. das Erreichen von 10.000 Schritten pro Tag. Damit ist es für die meisten Menschen geeignet.
Das japanische Gehen bietet erhebliche gesundheitliche Vorteile. In einer japanischen Studie aus dem Jahr 2007 wurde diese Methode mit kontinuierlichem Gehen geringerer Intensität verglichen, wobei das Ziel darin bestand, 8.000 Schritte pro Tag zu erreichen. Die Teilnehmer, die das japanische Gehen praktizierten, konnten ihr Körpergewicht deutlich reduzieren. Auch der Blutdruck sank – und zwar stärker als bei denjenigen, die das kontinuierliche Gehen mit geringerer Intensität praktizierten. In dieser Studie wurden auch die Beinkraft und die körperliche Fitness gemessen. Beide verbesserten sich bei den Teilnehmern des japanischen Walking-Programms stärker als bei den Teilnehmern, die ein kontinuierliches Walking mit moderater Intensität absolvierten.
Eine Langzeitstudie ergab außerdem, dass japanisches Gehen vor dem altersbedingten Rückgang von Kraft und Fitness schützt.