"Spare in der Zeit, dann hast du in der Not" sagt ein Sprichwort. In Zeiten der Teuerung bleibt vielen Menschen jedoch keine Zeit zum Sparen mehr. Eine neue Erhebung von Statistik Austria zeigt, dass inzwischen jeder dritte Haushalt keine Rücklagen mehr bilden kann – besonders stark betroffen sind Familien mit niedrigem Einkommen und Haushalte mit Arbeitslosigkeit.
Laut der aktuellen Befragung der Statistik Austria "So geht’s uns heute" konnten im 3. Quartal 2025 rund 34 Prozent der Haushalte überhaupt kein Geld zur Seite legen. Gleichzeitig gaben nur etwa 15 Prozent an, monatlich mehr als 1.000 Euro zu sparen. Insgesamt berichtete fast jede zweite Person, weniger zu sparen als noch im Vorjahr. Hauptgrund dafür sind deutlich gestiegene Ausgaben, vor allem für Lebensmittel, Wohnen und Energie.
Rund jede vierte Person zwischen 18 und 74 Jahren – das sind etwa 1,7 Millionen Menschen – gab an, in den vergangenen zwölf Monaten weniger Einkommen gehabt zu haben. Besonders hart traf es Haushalte mit Arbeitslosigkeit: Dort berichteten 48 Prozent von Einkommensverlusten.
Im Vergleich zum Vorjahr sagen 37 Prozent, dass es ihnen aktuell schwerer fällt, mit dem Einkommen auszukommen. Haupttreiber sind erneut die Lebensmittelpreise, gefolgt von höheren Wohn- und Energiekosten. Rund 11 Prozent hatten zuletzt sogar ernsthafte Schwierigkeiten, ihre laufenden Ausgaben zu decken.
Als Reaktion darauf schränkten 51 Prozent der Betroffenen ihre Ausgaben für Konsumgüter ein, 30 Prozent griffen auf Ersparnisse zurück.
Für etwa 15 Prozent der Bevölkerung stellen Wohnkosten eine starke finanzielle Belastung dar. Besonders betroffen sind erneut Menschen mit geringem Einkommen (38 Prozent) sowie Haushalte mit Arbeitslosigkeit (31 Prozent).
Auch der Ausblick ist düster: 22 Prozent erwarten in den kommenden zwölf Monaten einen Rückgang ihres Haushaltseinkommens. Gleichzeitig rechnen 59 Prozent mit einer weiteren Verschlechterung der allgemeinen Wirtschaftslage – deutlich mehr als noch im Vorjahr.