Neue Kampagne der Regierung

Hunderte Euro – so kannst du beim Strom Geld sparen

Ein Anbieterwechsel ist einfach und spart Hunderte Euro – doch kaum jemand tut es. Mit einer Kampagne will die Regierung nun für Klarheit sorgen.
Lukas Leitner
05.12.2025, 17:00
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Es ist eine der einfachsten Möglichkeiten, um sofort Geld zu sparen – und trotzdem macht es fast niemand: der Anbieterwechsel. In Österreich wechseln nur 4,5 Prozent der Haushalte ihren Stromanbieter. Dabei zeigt ein Tarifvergleich oft enormes Sparpotenzial. Die Regierung will das jetzt ändern – mit einer großen Info-Offensive und einem neuen Gesetz.

"Als Bundesregierung ist es unser oberstes Ziel, gemeinsam am Aufschwung zu arbeiten. Deshalb haben wir mit dem Industriestrombonus, der Netzkostendämpfung und dem Billigstrom-Gesetz bereits viel auf den Weg gebracht, um die Stromkosten in Zukunft zu senken", hält Energieminister Wolfgang Hattmannsdorfer gegenüber "Heute" fest.

"Der schnellste Weg ist und bleibt der Stromtarifwechsel. Wer wechselt, spart oft hunderte Euro pro Jahr. Deshalb informieren wir jetzt gezielt: Ein Tarifvergleich ist unkompliziert, stärkt den Wettbewerb und sorgt nachhaltig für niedrigere Preise", so der ÖVP-Politiker weiter.

"Stromkosten runter, Laune rauf"

Und obwohl man mehrere hundert Euro im Jahr sparen kann, haben 50 Prozent der Kunden in Österreich noch nie gewechselt – die Wechselrate ist mit 4,5 Prozent im europäischen Vergleich besonders niedrig. In manchen Bundesländern ist sie sogar noch niedriger: In Vorarlberg liegt sie bei mageren 0,3 Prozent, in Tirol bei 1,7.

Um diese Zahlen deutlich anzuheben, setzt das Ministerium nun auf eine breite Info-Kampagne mit dem Titel "Stromkosten runter, Laune rauf". Sie soll zeigen: Ein Tarifvergleich ist kinderleicht und zahlt sich aus. Der Wettbewerb wird gestärkt, die Preise sinken – nicht nur für Wechsler, sondern langfristig für alle.

"Der Strom aus der Steckdose bleibt immer gleich – aber was wir dafür zahlen, eben nicht. Ein Anbieterwechsel spart oft sofort Geld: sicher, unbürokratisch und ohne jedes Risiko. Trotzdem wechseln weniger als fünf Prozent. Das wollen wir ändern", so Energiestaatssekretärin Elisabeth Zehetner.

Um zu veranschaulichen, wie sehr man von einem Tarifwechsel profitieren kann, legten Hattmannsdorfer und Zehetner zwei Beispiele vor:

Beispiel 1 – Wechsel vom meistgenutzten regionalen Anbieter:

Laut E-Control können Haushalte mit 3.500 kWh Jahresverbrauch durch einen Wechsel vom aktuell meistgenutzten regionalen Anbieter zu einem anderen Anbieter zwischen rund 65 Euro und etwa 380 Euro pro Jahr sparen.

Beispiel 2 – Wechsel vom teuersten zum günstigsten Tarif (Wien, 2. Bezirk):

Ein Haushalt mit 3.500 kWh Jahresverbrauch spart beim Wechsel vom teuersten Tarif (ca. 1.525 Euro/Jahr) zum günstigsten Tarif (ca. 972 Euro/Jahr) mehr als 500 Euro pro Jahr.4

So einfach ist der Tarifwechsel

Gegenüber "Heute" erklärt Staatssekretärin Zehetner zudem, wie "einfach" und "sicher" der Tarifwechsel ist: "Es ist ganz sicher, man braucht nicht einmal selbst kündigen, man muss sich nur für den neuen Anbieter entscheiden, vom neuen Tarif profitieren. Das System funktioniert, indem man auf den Tarifkalkulator bei der E-Control geht. Da gibt man dann ein, wie viele Kilowattstunden man verbraucht und in welchem Netzgebiet man sich befindet. Und dann werden alle Tarife angezeigt", so die ÖVP-Politikerin.

Änderungen bei der Rechnung

Neben der Info-Kampagne sind auch im neuen Billig-Strom-Gesetz Maßnahmen vorgesehen, um die Wechselbereitschaft in Österreich zu erhöhen.

Um höhere Wechselraten zu erzielen, wird zur Stärkung des Wettbewerbs zukünftig in der Rechnung auf den Tarifkalkulator verwiesen. Außerdem müssen Lieferanten die mehr als 25.000 Zählpunkte (bzw. "Haushalte") beliefern, dynamische Energiepreise anbieten. Dadurch können Endkunden selbst von täglichen Preisschwankungen der Großhandelsmärkte (z.B. Nutzung des niedrigen Preises zu Mittag, wenn PV viel Strom produziert) direkt profitieren.

Klare Botschaft an andere Parteien

Der Gesetzesentwurf liegt bereits dem Parlament vor, die Begutachtung ist abgeschlossen. "Alle Parteien sind nun gefordert, Verantwortung zu übernehmen und einen Beitrag zu leisten. Es geht hier nicht um Ideologie, es geht um eine Grundsatzentscheidung für leistbare Strompreise und eine stabile Versorgung. Alle sind gefordert, dazu einen Beitrag zu leisten. Ziel ist ein Beschluss dieses Jahr", heißt es von Seiten des Ministeriums.

{title && {title} } LL, {title && {title} } Akt. 05.12.2025, 17:16, 05.12.2025, 17:00
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