Bis zu 370 Euro bei Strom und bis zu 720 Euro bei Gas können Haushalte derzeit inklusive Neukundenrabatten mit einem Lieferantenwechsel sparen. Zu diesem Schluss kommt die E-Control in einem aktuellen Check. Dennoch wird die Möglichkeit, unkompliziert auf einen günstigeren Alternativ-Anbieter umzusteigen, weiterhin zu wenig genutzt.
Konkret haben von Jänner bis September österreichweit 299.460 Strom- und Gaskunden ihren Anbieter gewechselt, sowohl Haushalte als auch Unternehmen. Das seien laut E-Control zwar etwas mehr als im Vergleichszeitraum 2024 mit rund 275.000 Fällen, allerdings würden "immer noch sehr viele Konsumenten durch Inaktivität Geld liegen lassen". Dabei sei laut Vorstand Wolfgang Urbantschitsch ein Lieferantenwechsel "deutlich einfacher, als vielleicht oft vermutet wird und völlig unkompliziert möglich".
Besonders wechselwillig zeigten sich erneut die Niederösterreicher. Dort suchten sich in den ersten neun Monaten 6,0 Prozent der Strom- und 5,7 Prozent der Gas-Kunden einen neuen Anbieter - das ist Österreich-Spitze. Am zweithäufigsten wechselten die Steirer mit 5,0 Prozent ihren Stromlieferanten, gefolgt von den Oberösterreichern mit 4,4 Prozent. Bei Gas liegt Oberösterreich mit 5,2 % an zweiter Stelle, gefolgt von Wien mit 4,1 Prozent. Schlusslicht war einmal mehr Vorarlberg mit 0,3 Prozent (Strom) bzw. 0,7 Prozent (Gas).
Parallel zum Appell, Tarife zu vergleichen, erinnert die E-Control auch an das Sparpotenzial durch einen bewussten Umgang mit Energie. Laut Co-Vorstand Alfons Haber könne Energiesparen ganz einfach sein. "Da gilt es zum Beispiel, Räume nicht zu überhitzen, richtig zu lüften, das Heizsystem warten zu lassen, die Raumtemperatur in der Nacht abzusenken, die Heizkörper regelmäßig zu entlüften und nicht zu verstellen, um nur einige Möglichkeiten zu nennen, um den Energieverbrauch und die Heizkosten zu senken."
Je nach Gebäudestandard und Wohnfläche könnten, so Alfons Haber, selbst mit den einfachsten Maßnahmen mehrere hundert Euro gespart werden. Zusätzlich rät er zu "fortgeschritteneren Maßnahmen" wie digitale Thermostate und Smart-Home-Lösungen, die ebenso helfen könnten, "die Brieftasche langfristig zu entlasten".