EY Energiepreisbarometer

Teure Energie – 17 Prozent können Rechnung nicht zahlen

Fast jeder zweite in Österreich muss wegen der hohen Energiekosten Ausgaben kürzen. 17 Prozent können zudem die Rechnung nicht pünktlich begleichen.
Team Wirtschaft
27.10.2025, 20:59
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Die hohen Energiepreise setzen viele Menschen in Österreicher weiterhin zum Teil erheblich unter Druck. 86 Prozent versuchen demnach, aktiv Energie zu sparen, um Kosten zu senken. 47 Prozent müssen laut EY Energiepreisbarometer 2025 wegen der Belastung sogar in bestimmten Lebensbereichen den Rotstift ansetzen, hauptsächlich bei Freizeit und Konsum.

Viele sparen bei Restaurants, Urlaub, Mode

68 Prozent der Betroffenen schränken sich demnach beim Essen gehen ein, 65 Prozent bei Urlauben, 51 Prozent beim Kauf neuer Mode. Ebenfalls 51 Prozent sparen bei Lebensmitteln, 45 Prozent bei Hobbys. Die Notwendigkeit zum Sparen gegenüber August 2022 (62 Prozent) und August 2024 (50 Prozent) zwar gesunken, betrifft aber weiter fast die Hälfte der Bevölkerung.

41 Prozent bereitet Energierechnung Sorgen

Auch die Sorge um die eigene Zahlungsfähigkeit ist groß. 41 Prozent der Befragten geben an, Angst zu haben, ihre Rechnungen künftig nicht mehr bezahlen zu können. Für 17 Prozent ist das bereits bittere Realität. Trotz dieser Belastung bleibt die Wechselbereitschaft am Strommarkt jedoch gering. 40 Prozent haben im vergangenen Jahr zumindest überlegt, den Anbieter zu wechseln. Tatsächlich getan haben es aber nur 17 Prozent. Knapp 60 Prozent haben den Anbieter weder gewechselt noch darüber nachgedacht.

Anbieterwechsel scheitert oft an fehlenden Infos

Besonders auffällig ist die Gruppe jener 24 Prozent, die zwar einen Wechsel in Betracht gezogen, letztlich aber nicht umgesetzt haben. Hauptgründe dafür sind fehlende Informationen oder Unsicherheit über mögliche Einsparungen (36 Prozent), laufende Verträge oder Kündigungsfristen (25 Prozent), zu hoher Zeitaufwand und mangelndes Vertrauen in neue Anbieter (jeweils 20 Prozent). Weitere 20 Prozent sind nach eigenen Angaben schlicht mit ihrem aktuellen Stromanbieter zufrieden.

Zehn Prozent wissen nicht, wie viel sie zahlen

Insgesamt bleibt die Preisentwicklung laut EY Energiepreisbarometer das zentrale Thema: 46 Prozent der Österreicher erhielten 2025 eine höhere Stromrechnung als im Jahr davor. 25 Prozent berichten von gleichbleibenden Kosten, während nur 20 Prozent niedrigere Rechnungen verzeichnen. Gut zehn Prozent wissen hingegen nicht, wie sich ihre Stromkosten entwickelt haben. Auch die Netzgebühren sind gestiegen: 57 Prozent der Befragten verzeichnen höhere Strom-, 49 Prozent höhere Gas-Netzgebühren.

Jeder fünfte Haushalt erzeugt Strom selbst

Die Eigenproduktion von Strom stagniert laut der Studie leicht. 21 Prozent der Haushalte erzeugen ihren Strom selbst – meist durch Photovoltaik –, 2024 waren es noch etwas über 22 Prozent. Mit 48 Prozent fast die Hälfte dieser Eigenproduzenten verfügt über einen Heimspeicher zur Speicherung von überschüssigen Strommengen, ein weiteres Drittel (33 Prozent) plant die Anschaffung.

Mehrheit will weg von Gas und Öl

Ebenfalls erhoben: Rund 35 Prozent der Ölheizungsbesitzer denken über einen Umstieg auf alternative Systeme nach oder sind bereits dabei, weitere 27 Prozent würden gerne eine andere Quelle nutzen, hauptsächlich aus Klimaschutzgründen (44 Prozent) sowie wegen der Preisentwicklung und dem Wunsch nach Unabhängigkeit vom Öl (je 39 Prozent).

Auch bei Gaskunden wächst der Wechselwille: 20 Prozent steigen aktuell um oder planen konkret einen Wechsel, 36 Prozent haben keinen Plan, würden aber gerne eine andere Energiequelle nutzen. Hauptgrund ist hier der Wunsch nach Unabhängigkeit vom Gas (54 Prozent), gefolgt von der Preisentwicklung (53 Prozent) und dem Klimaschutz (49 Prozent).

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