Österreich kämpft weiterhin mit einer viel zu hohen Teuerung. Während sich die Inflation in der Eurozone im Schnitt bereits bei von der EZE angestrebten zwei Prozent eingependelt hat, waren es hierzulande im Vormonat laut Schnellschätzung von Statistik Austria vier Prozent. Auch in Sachen Wirtschaftswachstum kommt die Alpenrepublik nicht von der Stelle.
Laut einer Umfrage des Tarif-Vergleichsportals durchblicker haben deshalb sechs von zehn Befragten in den vergangenen sechs Monaten bewusst weniger Geld ausgegeben. Ein Drittel spricht sogar von starken bis sehr starken Einschränkungen. Besonders betroffen sind Restaurantbesuche, Kleidung und Schuhe sowie Reisen und Urlaub. Rund 70 Prozent gehen seltener ins Lokal, 63 Prozent sparen bei Mode, 59 Prozent beim Urlaub.
Gleichzeitig steigen die Fixkosten. Acht von zehn Umfrage-Teilnehmern gaben an, dass sich diese bei ihnen zuletzt erhöht hätten. Trotzdem zeigt die Erhebung, dass jeder zweite Befragte noch nie den Strom-, Versicherungs- oder Internetanbieter gewechselt hat. Dabei könne ein Wechsel laut durchblicker viel Geld sparen. Ein Paar-Haushalt in Wien könnte demnach bis zu 2.475 Euro im Jahr, ein Familienhaushalt in Vorarlberg sogar bis zu 3.942 Euro einsparen.
Ebenfalls abgefragt: Knapp ein Drittel der Österreicher greift immer wieder auf Erspartes zurück, um die anfallenden Fixkosten abdecken zu können. Jeder Fünfte überzieht zudem regelmäßig das Konto, um über die Runden zu kommen. "Wer der Teuerung nicht nur mit Einschränkungen begegnen und auf Erspartes zurückgreifen will, kann auch an den Fixkosten schrauben", erklärt Martin Spona, Geschäftsführer von durchblicker.
"Fix" heiße nämlich, so Martin Spona, nicht automatisch unveränderbar, viele Prämien und Tarife könnten erheblich reduziert werden. Speziell im Energie- und Versicherungsbereich bringe derzeit ein Anbieterwechsel schnell mehrere hundert Euro Ersparnis pro Jahr.
Besonders groß sind die Unterschiede bei den Tarifen akutell bei Autoversicherungen, aber auch bei Eigenheim- und Unfallversicherungen. Auch bei Strom und Gas lassen sich laut den Experten die Jahreskosten um mehrere hundert Euro reduzieren.
Im europäischen Vergleich zeigt sich, dass die Menschen in Österreich nur ungern den Anbieter wechseln. Laut der Umfrage hat etwa jede zweite Person noch nie Strom-, Versicherungs- oder Internetanbieter gewechselt. Dadurch ist der Wettbewerbsdruck geringer, die Preise bleiben auf einem höheren Niveau. In anderen Ländern ist der Markt hingegen stärker umkämpft, was sich deutlich in günstigeren Preisen bemerkbar macht. Im Mobilfunksektor ist die Bereitschaft zum Wechsel hingegen auch in Österreich größer, die Tarife sind dort spürbar günstiger.
"Die Politik ist gefordert, geeignete Maßnahmen für den Aufschwung und gegen die Teuerung zu setzen. Bis dahin müssen Konsumenten aber nicht machtlos zusehen, wie sich die Preisspirale weiterdreht. Regelmäßige Tarifvergleiche und Anbieterwechsel optimieren die persönlichen Fixkosten, kurbeln den Wettbewerb an und wirken inflationsdämpfend. Das zeigt sich etwa im internationalen Vergleich des Energiemarkts", so Spona.