Das Projekt für junge Geflüchtete wird verlängert: Der Wiener Gemeinderat hat am Mittwoch (24.9.) die Fortführung des Jugendcolleges beschlossen. Das gemeinsame Programm von Stadt Wien und AMS Wien bietet Jugendlichen mit Fluchtgeschichte eine strukturierte Vorbereitung auf Ausbildung und Arbeitsmarkt – und zeigt laut Stadt eine beachtliche Wirkung.
86 Prozent der Teilnehmer schaffen den Pflichtschulabschluss, 59 Prozent bestehen die Deutschprüfung. Mehr als jeder Zweite findet nach Abschluss Arbeit, Ausbildung oder erreicht ein anderes Kursziel.
"Wir wollen diese jungen Menschen möglichst rasch und nachhaltig in Beschäftigung bringen. Dazu braucht es mehr als nur Deutschkurse", erklärt Sozialstadtrat Peter Hacker (SP). Das Jugendcollege sei "mehr als ein Bildungsprojekt", es kombiniere Sprache, Basisbildung und Job-Vorbereitung – mit Erfolgsquoten, die "deutlich höher als bei anderen Bildungsangeboten" liegen.
Insgesamt fließen 38,17 Millionen Euro in die 12-monatige Verlängerung. Die Kosten teilen sich Stadt Wien (19,05 Mio. Euro) und AMS Wien (19,12 Mio. Euro) fast zur Hälfte. Bereits im ersten Förderjahr nutzten 3.120 junge Menschen das Angebot.
Das College bietet einen geregelten Tagesablauf mit 32 Wochenstunden, schulähnlicher Struktur und pädagogischer Betreuung. Für viele junge Asylberechtigte und subsidiär Schutzberechtigte ist es die einzige Chance, von der Mindestsicherung in ein selbstständiges Leben zu starten.
"Wer nur kurzfristig in prekäre Jobs vermittelt wird, hat keine Chance auf einen sicheren Lebensunterhalt", warnt Hacker. Mit dem Jugendcollege werde der Weg in Arbeit und Eigenständigkeit beschleunigt. Aktuell leben rund 7.200 junge Schutzberechtigte in Wien von Mindestsicherung – das Jugendcollege soll das nachhaltig ändern.