Rückgang bei Asylanträgen

Kaum noch Familiennachzug – Syrer verlassen Österreich

Der starke Rückgang der Asylanträge in Österreich setzt sich weiter fort. Die Anträge von Syrern sind laut Innenministerium nachhaltig eingebrochen.
André Wilding
22.06.2025, 15:00
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Das Aussetzen der Asylanträge und die Einleitung von Aberkennungsverfahren nach dem Fall des Assad-Regimes in Syrien zeigen Wirkung. Das unterstreicht die Asylstatistik bis einschließlich Mai In diesem Monat stellten 341 Syrer einen Asylantrag – das ist ein Rückgang knapp 80 Prozent im Vergleich zum Mai 2024.

Von diesen 341 Anträgen sind lediglich ein Drittel, bzw. 117 in absoluten Zahlen (etwa 34 Prozent) neu. Der Großteil der Anträge betrifft bei Syrern ihre in Österreich geborenen Kinder.

1.443 Asylanträge im Mai

An erster Stelle in der Statistik liegt im Mai Afghanistan. Hier wurden 513 Anträge gestellt, davon sind 223 Anträge (rund 43 Prozent) neu. Der Rest sind Folgeanträge bzw. Anträge von in Österreich geborenen Kinder. Auf Grund eines EuGH Urteils stellen weibliche Schutzberechtigte in Österreich Anträge auf Asyl, wenn nur subsidiärer Schutz gewährt wurde.

Insgesamt sind im Mai 1.443 Asylanträge gestellt worden (mehr als 50 Prozent davon sind keine neuen Anträge – sondern vor allem Folgeanträge – wie zum Beispiel von afghanischen Frauen). Im Vergleich zum Mai des Vorjahres beträgt der Rückgang 1.064 Anträge oder 42 Prozent.

Familiennachzug

Strenge Kontrollen und der geplante vorübergehende Stopp im Familiennachzug schlagen sich auch in den Zahlen nieder. Im Mai 2024 gab es noch 1.270 tatsächliche Einreisen, im Mai 2025 waren es 74 tatsächliche Einreisen.

Europa

In Europa (inkl. CH & NO) gab es 2025 bis Ende Mai mit 332.655 Asylanträgen um -22 % oder 93.906 weniger Anträge als im Vergleichszeitraum 2024 (426.561). Gestiegen sind die Anträge in Polen (+27 %), Luxemburg (+16 %), Kroatien (+11 %) und Frankreich (+3 %). Gesunken sind die Anträge in allen anderen Staaten, hervorzuheben ist Zypern (-74 %), Bulgarien (-57 %), Rumänien (-53 %), Niederlande (-43 %), Deutschland (-42 %).

Hochgerechnet auf die Bevölkerung liegt Österreich in der europaweiten Statistik auf dem 10. Platz. Bei den absoluten Zahlen liegt Österreich hinter Belgien, der Schweiz und der Niederlande und vor Polen und Irland EU-weit an 9. Stelle.

Die Entscheidungsstatistik

Im Mai hat das Bundesamt für Fremdenwesen 13.143 Verfahren negativ beschieden bzw. eingestellt. 750 Personen haben bis Ende Mai freiwillig auf Schutz verzichtet und Österreich während des Verfahrens verlassen.

Innenminister Gerhard Karner.
Martin Juen / SEPA.Media / picturedesk.com

In 4.484 Fällen wurde Asyl bzw. subsidiärer Schutz gewährt. Keine Chance auf Asyl hatten im Mai Antragsteller aus Marokko (1,2%), Georgien (2,3%) und Indien (0%). Hier setzt das Bundesamt für Fremdenwesen und Asyl weiter auf Schnell- und Eilverfahren. Bis Ende Mai wurden 324 negative Entscheidungen innerhalb von 28 Tagen bzw. 72 Stunden in der ersten Instanz getroffen.

Abschiebungen Mai 2025

Bis Ende Mai 2025 wurden 5.526 Personen durch das BFA abgeschoben. Davon erfolgten 2.841 Ausreisen (51%) eigenständig und 2.685 (49%) zwangsweise. Bei den Abschiebungen sind mehr als 47 % der Personen strafrechtlich verurteilt. Bis Ende Mai 2025 wurden insgesamt 426 Dublin-Überstellungen durchgeführt, davon 58 Syrer, 46 Marokkaner sowie 44 algerische Staatsangehörige.

Seit Jahresbeginn 2025 haben mehr als 300 Syrer Österreich verlassen. Das ist um ein Drittel mehr als in den beiden Jahren 2023 und 2024 zusammen.

Geringe Zahlen in der Grundversorgung

Aktuell befinden sich 60.989 Menschen in Grundversorgung (Bundesbetreuung davon 1.016 Menschen). Die Zahlen in der Grundversorgung konnten in den letzten beiden Jahren massiv gesenkt werden (zu Jahresbeginn 2023 waren noch knapp 93.000 Menschen in der Grundversorgung). Dadurch sind auch Einsparungen möglich. Alleine die Zahl der Bundesquartiere konnten in den letzten beiden Jahren von mehr als 30 auf aktuell 8 gesenkt werden.

"Das konsequente Vorgehen gegen die illegale Migration, das Aussetzen des Familiennachzuges für Asylberechtigte und auch die Umsetzung der Sachleistungskarte hat zu einer deutlichen Entlastung in diesem Bereich geführt. Das spart Geld und ermöglicht Investitionen in die Sicherheit. Dieser massive Rückgang ist für uns Auftrag hart in dieser Richtung weiterzuarbeiten", hielt Innenminister Gerhard Karner fest.

Der Minister begrüße zudem ausdrücklich, "dass immer mehr Bundesländer, nach Oberösterreich zuletzt auch die Steiermark, diesem strengen und harten Weg, mit der Einführung einer Sachleistungskarte, für Asylwerber folgen."

{title && {title} } wil, {title && {title} } 22.06.2025, 15:00