Kekse gebacken, Baum geschmückt – Weihnachten steht unmittelbar vor der Tür. Fehlt nur noch das perfekte Geschenk für die Liebsten. Von Gutschein und Geld, über Kleidung und Urlaub, wünschen sich viele Österreicher auch ein Haustier unter dem Christbaum.
Ein Problem, vor dem Tierschutz-Staatssekretärin Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und das TierQuarTier Wien nun eindringlich warnen. Denn während in der Vorweihnachtszeit traditionell die Nachfrage nach Haustieren steigt, landen die vermeintlich gut gemeinten "Geschenke" kurze Zeit später wieder im Tierheim.
Deshalb stellt die SPÖ-Politikerin nun klar: "Tiere sind keine Weihnachtsgeschenke."
Dabei appelliert sie an alle Österreicher: "Lassen Sie sich nicht zu Spontankäufen hinreißen, denn oft enden diese im Tierheim. Wer sich ein Tier nimmt, der muss auch die Verantwortung tragen und die Kosten übernehmen. Und zwar nicht nur für ein paar Tage oder die Weihnachtsferien, sondern für ein ganzes Tierleben lang!"
Immerhin werden jährlich rund 2.300 Fellnasen im TierQuarTier aufgenommen: Von Katzen über Hunde bis zu Kleintieren. Und gerade in der Zeit nach den Weihnachtsfeiertagen verzeichnet das TierQuarTier vermehrt Fundtiere, die offenbar aufgrund überstürzter oder unüberlegter Entscheidungen dort landen: Tiere, deren man sich letztlich einfach entledigt hat.
"Jedes Jahr landen nach den Feiertagen Tiere bei uns, deren Haltung ganz offensichtlich überfordernd war: Sie wurden plötzlich zu groß, zu aktiv, zu teuer oder schlicht nicht in den Alltag eingeplant. Ein Tier bedeutet Verantwortung, Zeit, Geduld und finanzielle Ressourcen. Wer einer Fellnase ein Zuhause geben möchte, sollte diese Entscheidung bewusst treffen und sich umfassend informieren, bevor ein Tier einzieht", betont zudem Anna Hofstätter, Sprecherin des TierQuarTier Wien.
Im TierQuarTier werden deshalb schon in der Vorweihnachtszeit keine Haustiere mehr vermittelt. Kennenlerntermine können weiterhin vereinbart werden, doch die tatsächliche Vergabe findet erst nach den Feiertagen statt. Damit soll verhindert werden, dass Tiere als Geschenk unter dem Weihnachtsbaum landen.
Vor allem Tiere, die verschenkt werden, sind häufig Opfer von Fehlentscheidungen. Oft passen sie nicht zum Lebensstil oder Zeitbudget des Beschenkten, es wird nicht auf Allergien oder die aktuelle Wohnsituation gedacht oder der Kostenaufwand unterschätzt. Darüber hinaus fehlt nach den Ferien dann auch oft die Zeit für Betreuung, Training und Eingewöhnung.
Das TierQuarTier empfiehlt daher, die Weihnachtszeit lieber dazu zu nutzen, sich ausführlich zu informieren, Tierbedürfnisse kennenzulernen und im neuen Jahr eine bewusste Entscheidung zu treffen