DIESER Grund überrascht manche

Keine Schneckenhäuser aus dem Urlaub mitnehmen

Vom Urlaub am Strand nimmt man sich gerne ein Andenken mit, wie eine Handvoll Muscheln oder Schnecken. Doch die Folgen sind fatal.
Heute Life
03.09.2025, 12:06
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Muscheln, Seesterne, Steine und ab zu auch ein Stück Strandgut – bei einem Spaziergang am Meer lässt sich vieles entdecken, was die Wellen an Land gespült haben. Zudem eignen sich Muscheln und Schnecken als hübsches Urlaubssouvenir. Doch was wie ein unschuldiger Zeitvertreib wirkt, kann verheerende Folgen haben - und das nicht nur bei der Zollkontrolle.

Hübsches Urlaubssouvenir oder sicheres Zuhause?

Einsiedlerkrebse sind auf leere Schneckenhäuser angewiesen, in die sie sich bei Gefahr vollständig zurückziehen können. Um weiter wachsen zu können, muss jedoch auch ein freies, etwas größeres Schneckenhaus zur Verfügung stehen. Nur so kann der weiche, wurmförmige Hinterkörper wieder in einem größeren Gehäuse versteckt werden.

Allerdings werden passende Schneckenhäuser im Meer immer öfter zur Mangelware - insbesondere an Küstenregionen, an denen Touristen eifrig Schneckenhäuser sammeln. "Im Interesse der Einsiedlerkrebse bitten wir Sie daher, leere Schneckenhäuser am Strand, dem Meeresboden und in den Souvenir-Geschäften zu belassen, damit unter Wasser keine Wohnungsnot aufkommt", appelliert Dr. Abed-Navandi, Meeresbiologe und Stv. Direktor des Haus des Meeres in Wien.

Auf Okinawa in Japan ist diese Wohnungsnot inzwischen so weit fortgeschritten, dass die Einsiedlerkrebse zu drastischen Maßnahmen greifen müssen - und Plastikmüll ihr Haus ersetzt. Dagegen versucht der australische Naturfotograf und -forscher Shawn Miller mit einem einzigartigen Projekt anzukämpfen. Im Rahmen seines Einsiedlerkrebs-Schutzprojektes verteilt er überall am Strand neue, leere Schneckenhäuser - oder bietet sie den Krebsen sogar direkt an.

Gier nach Tritonshorn

Nicht nur Einsiedlerkrebse verlieren wichtige Ressourcen, auch Schnecken wie das Tritonshorn zahlen ihren Preis. Sie kann eine Gehäusehöhe von 45 Zentimetern erreichen und gilt damit als die größte Meeresschnecke überhaupt.

Das Tritonshorn: schön, aber bald ausgerottet.
Getty Images

Als stiller Zeuge menschlicher Gier wurde sie über Jahrzehnte wegen seines kunstvoll gewundenen Gehäuses massenhaft abgesammelt – als Souvenir, Dekostück oder Musikinstrument. In vielen Gebieten steht sie deshalb vor der Ausrottung.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 03.09.2025, 12:59, 03.09.2025, 12:06
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