Vorsicht in Italien

Diese Fehler können im Urlaub richtig teuer werden

Das Dolce Vita wird diesen Sommer durch viele Vorschriften und Verbote durchkreuzt. Was Urlauber wissen sollten, um Bußgelder zu vermeiden.
Heute Life
10.08.2025, 21:44
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Ob Sandburgen bauen, Pizza essen oder zu laute Schuhe: Aller jährlich pilgern Millionen Erholungssuchende nach Italien - allein 2024 sollen es 57,7 Millionen Touristen gewesen sein. Doch von eben diesen massenhaft ihre Handtücher an den schönsten Stränden Europas ausbreitenden, Alkohol trinkenden und halbnackten Urlaubern kassiert das beleibte Urlaubsland mittlerweile teils hohe Geldstrafen.

Damit es im nächsten Italien-Urlaub keinen Ärger gibt, sollte man einige Dinge lieber nicht tun.

Badebekleidung verboten

Dabei kann die falsche Bekleidung schon ausreichen: Im beliebten Badeort Lignano ist die Zurschaustellung von Bikinis und Boxershorts in der Stadt seit Mai 2024 verboten. Auch wer in Bikini, Badeanzug oder gar oberkörperfrei nur in Badehose durch Sorrent in Süditalien spaziert, muss mit Strafen von bis zu 500 Euro rechnen. Doch nicht nur dort wurde halb nackten Touristen, die dem Ansehen des Ortes schaden und Unbehagen bei den Einheimischen auslösen, ein Riegel vorgeschoben.

Strenge Kleidungsvorschriften gibt mittlerweile auch in Viareggio, Baia Domizia, Santa Margherita di Savoia, Rapallo, Milano Marittima, Riccione in Vietri sul Mare, Caorle, Chioggia, Rom, Venedig und auf der Vulkaninsel Ischia. Als jüngstes Beispiel ist Portofino dem Verbot gefolgt: In dem beliebten Küstenort ist es nun verboten, barfuß oder in Badekleidung durch die Straßen zu laufen.

Baden am falschen Ort

Das Baden in Brunnen ist in ganz Italien verboten, ebenso wie klettern, Gegenstände hineinwerfen oder Tiere darin abkühlen. Wer das Verbot ignoriert, muss bis zu 450 Euro Strafe zahlen. Das gilt von den Großstädten bis zu den Inseln. Wer sich nur an den Rand des berühmten Trevi-Brunnens in Rom setzt, wird von der Polizei mit Trillerpfeifen verscheucht. Das Hineinwerfen von Münzen ist hier wiederum erlaubt.

Der Comer See ist ein beliebtes Ziel für den Badeurlaub. Doch auch hier ist ein Sprung ins kühle Nass nicht überall erlaubt: In der Stadt Como herrscht an den Ufern im Stadtzentrum Badeverbot. Wer erwischt wird, muss mit 50 Euro Strafe rechnen.

Gleiches gilt für die Blaue Grotte, auch Grotta Azzurra genannt, auf der Insel Capri. Die Höhle wird mit kleinen Booten befahren. Schwimmen ist darin allerdings streng verboten. Wer es trotzdem tut, muss mit hohen Geldstrafen rechnen.

Zu laute Schuhe

Selbst zu laute Schuhe können mancherorts in Italien zu einem Bußgeld führen. So sind auf der Urlaubsinsel Capri Holzschuhe verboten, weil sie auf den Straßen mit Kopfsteinpflaster zu viel Lärm verursachen. Clogs und andere Schuhe mit einer Holzsohle sollten also besser zu Hause bleiben.

Flipflops in den Cinque Terre

Einen etwas anderen Grund hat das Flipflops-Verbot in den Cinque Terre. Die Küstenwanderwege entlang der fünf bunten Dörfer gehören zu den beliebtesten in ganz Italien. Bei der Wanderung ist es jedoch obligatorisch, geschlossene, vorzugsweise wasserdichte und knöchelbedeckende Schuhe mit rutschfester Profilsohle zu tragen. Wer sich nicht daran hält, dem droht eine saftige Geldstrafe von bis zu 2500 Euro.

Selfie-Verbot in Vernazza

In Vernazza, einem der Dörfer der Cinque Terre, sind zudem seit Juli 2025 Selfies bei rauer See und auf Klippenpfaden verboten. Auslöser war ein dramatischer Vorfall, bei dem eine junge Frau beim Fotografieren ins Meer stürzte und nur knapp gerettet werden konnte. Bei Verstößen sollen Geldstrafen in der Höhe von 50 Euro drohen.

Sandburgen bauen

Im Badeort Eraclea bei Venedig gibt es auch für die Kleinsten strenge Regeln: Dort sind Sandburgen bauen, Ball spielen oder Löcher graben aus Sicherheitsgründen verboten. Die Gemeinde will verhindern, dass Rettungskräfte im Notfall über etwas stolpern oder sich verletzen. Wer sich nicht daran hält, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 250 Euro rechnen. Gleiches gilt für die Gemeinde Cavallino.

Handtücher am Strand

In Stintino auf Sardinien dürfen Badegäste ihr Handtuch nicht auf den Sand legen. Stattdessen sollen sie eine Strohmatte unter das Handtuch legen. Dadurch soll der weiße Strand La Pelosa geschützt werden, dessen Sand zuletzt durch nasse Handtücher abgetragen wurde. Ein Tourist, der sich nicht daran hielt, musste 100 Euro Strafe zahlen.

Sand und Muscheln mitnehmen

Aus einem ähnlichen Grund dürfen auf Sardinien weder Sand noch Steine oder Muscheln als Souvenir mitgenommen werden. Wer erwischt wird, muss mit Strafen zwischen 500 und 3.000 Euro rechnen.

Pizza essen

Ja, selbst das kann in Italien verboten sein: In Florenz kann es teuer werden, wenn man vor den Uffizien oder in der Nähe des Palazzo Vecchio ein Panini oder ein Stück Pizza verzehrt. Das Essverbot gilt täglich von 12 bis 15 Uhr und von 18 bis 22 Uhr auf der Via dei Neri, Via della Ninna, dem Piazzale degli Uffizi und der Piazza del Grano. Zuwiderhandeln kann eine Geldstrafe von 150 bis 500 Euro nach sich ziehen.

Gefälschte Sachen kaufen

Wer am Strand in Italien eine scheinbar günstige Markenhandtasche, Luxusuhr oder Designer-Schuhe kauft, riskiert, am Ende doch ein hübsches Sümmchen. Denn der Kauf von gefälschten Markenprodukten ist in Italien strafbar – unabhängig davon, ob man wusste, dass es sich um eine Fälschung handelt.

Urlaubern können Bußgelder von bis zu 7.000 Euro sowie eine Haftstrafe von bis zu sechs Monaten drohen.

Alkohol in der Öffentlichkeit trinken

Um den betrunkenen Touristen Herr zu werden, sind in Rom geführte Bar-Touren in großen Gruppen verboten. Bei Verstoß gibt es ein Bußgeld für Anbieter sowie Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Außerdem darf man zwischen 23 und 7 Uhr keinen Alkohol in der Öffentlichkeit trinken. Von 22 bis 23 Uhr gilt: Alkohol aus Glasflaschen ist verboten – hier besser auf Plastikbecher setzen. Bars dürfen nur noch bis 2 Uhr morgens alkoholische Getränke ausschenken.

Im Ferienort Limone am Gardasee ist es in der Sommersaison gänzlich verboten, alkoholische Getränke in Parks, Gärten und auf Gehwegen zu konsumieren. Das Bußgeld liegt zwischen 25 und 500 Euro. Auch in Genua ist es im historischen Zentrum verboten, alkoholische Getränke in der Hand zu halten. Flaschen dürfen nur in Taschen transportiert werden, wo sie nicht sichtbar sind. Wer sich nicht an das Verbot hält, muss mit einer Geldstrafe von bis zu 500 Euro rechnen.

Am falschen Ort sitzen

Wer sich auf der Spanischen Treppe in Rom ausruhen möchte, muss eine Strafe von bis zu 400 Euro zahlen. Es ist übrigens auch verboten, einen Koffer oder einen Kinderwagen über eine der 135 Stufen zu ziehen.

Bei der Mautzahlung nicht aufpassen

Wer beispielsweise über die Brennerautobahn nach Italien reist, muss an einer Mautstation vorbei. Die Gebühr muss direkt dort bezahlt werden. Wenn dabei etwas schiefgeht, müssen Reisende mit einem Inkasso-Brief und deutlichen Zusatzkosten rechnen.

Damit das nicht passiert, sollten diese drei häufigen Fehler vermieden werden:

1
Beleg wegwerfen
Falls die Kartenzahlung nicht funktioniert hat, steht auf dem Beleg "mancato pagamento" (deutsch: nicht bezahlt) – der Zettel sieht sonst wie ein normaler Beleg aus. Dieser sollte nicht weggeschmissen werden, denn er wird beim Nachzahlen benötigt.
2
Falsche Spur wählen
Auf sogenannten Telepass-Spuren öffnen sich die Schranken auch ohne Bezahlung. Diese sind jedoch nur für Fahrzeuge, bei denen die Zahlung über ein Bordgerät automatisch abgebucht wird. Fahrzeuge ohne diese Geräte müssen die Maut nachzahlen.
3
Frist versäumen
Zudem gibt es drei Streckenabschnitte (unter anderem nahe Mailand), auf denen die Maut nicht an einer Station kassiert wird, sondern über eine Erfassung des Kennzeichens. Die Gebühren werden anhand des Kennzeichens und der Fahrzeugkategorie berechnet und können online oder per App bezahlt werden - dafür gelten jedoch bestimmte Fristen, die je nach System variieren können.

Fahrverbot an der Amalfiküste

Viele Reisende kommen mit dem Auto nach Italien, was besonders auf der berühmten Küstenstraße Amalfitana in der Hauptsaison zum Problem wird. Einwohnerinnen und Einwohner berichteten, wegen der kilometerlangen Staus nicht zur Arbeit, zum Einkaufen oder zum Arzt gekommen zu sein. Deshalb gilt seit 2022 auf der Strada Statale 163 die Regelung, dass Fahrzeuge mit ungeraden Nummern auf dem Nummernschild die Strecke zwischen Meta di Sorrento und Vietri sul Mare nicht mehr an ungeraden Daten befahren dürfen. Solche mit geraden Zahlen auf dem Nummernschild nicht mehr an geraden Tagen. So soll der Reiseverkehr halbiert werden.

Diese Regelung gilt auch für Pkw mit ausländischen Kennzeichen, für Mietwagen und Touristenbusse. Bei Verstößen drohen Geldbußen.

Mit falschen Reifen fahren

In Italien dürfen zudem bestimmte Winter- oder Ganzjahresreifen nicht mehr zwischen 16. Mai und 15. Oktober gefahren werden. Du willst wissen, ob deine Reifen betroffen sind? Dann musst du den auf den Reifen angegebenen Geschwindigkeitsindex mit dem in der Zulassungsbescheinigung Teil eins eingetragenen Index vergleichen. Wie das genau geht, erklärt der österreichische Automobilclub. Wer sich nicht an das Verbot hält und erwischt wird, muss mit einem Bußgeld zwischen 419 und 1.682 Euro rechnen.

{title && {title} } red, {title && {title} } 10.08.2025, 21:44
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