Der Sommer hat gerade erst angefangen und schon trüben horrende Restaurant-Rechnungen die Urlaubsstimmung empörter Touristen. Offenbar hat man immer noch nicht dazugelernt, vor dem Bestellen entweder einen Blick auf die Preise in der Speisekarte zu werfen oder den Kellner danach zu fragen. Das brachte aktuell die italienische Insel Ponza in die Schlagzeilen.
Dort bekamen vergangenen Samstag vier Besucher nach einer Vorspeise, vier Teller Pasta, Wasser und zwei Flaschen Wein eine Quittung über 923 Euro serviert, berichtet "La Repubblica". Offenbar verbreitete sich die Rechnung sofort über WhatsApp-Gruppen auf der Insel und sorgte für Aufruhr. Von Wucher war die Rede, manche sprachen sogar davon, dass die Gäste die Finanzpolizei eingeschaltet hätten.
Davon wissen laut der Zeitung jedoch weder die Finanzpolizei noch der Bürgermeister. Bleibt nur die Frage, was war an dem Essen eigentlich so teuer? Den größten Posten auf der Rechnung des Restaurants Il Rifugio dei Naviganti in der Gegend von Sant'Antonio machten die Scialatielli all’aragosta – also Pasta mit Hummer – mit satten 759 Euro aus. Dazu zwei Flaschen Biancolella-Wein aus der Region für insgesamt 120 Euro. Übertrieben? Für die Gäste zweifellos, aber für Restaurantbesitzer Mario Coppa entsprach die Rechnung der verzehrten Menge.
"Der Hummer kostet 230 Euro pro Kilo", erklärte der Gastronom gegenüber "La Repubblica". Dieser werde an den Tisch gebracht und dem Kunden samt Etikett mit dem Gewicht präsentiert. Die vier Touristen hätten 825 Gramm schwere Hummer pro Person gewählt. "Ich war kurz nicht da, als sie sich beschwert haben – deshalb hat mein Team noch einen Rabatt gegeben." Zudem merkt Coppa an, dass auf der Speisekarte auch Gerichte für 15 bis 20 Euro stehen.