Griechenland

Mit dieser Masche werden Touristen auf Rhodos abgezockt

In der Altstadt von Rhodos werden Touristen von einigen Lokalen gezielt abgezockt. Die Tricks sind vielfältig.
01.07.2025, 22:52
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In der Altstadt der beliebten griechischen Ferieninsel Rhodos sollen mehrere Restaurants und Bars Touristen mit gezielten Methoden abzocken. Das zeigt eine Undercover-Recherche der britischen "Daily Mail".

Keine Preise und angeblich defekte Kartengeräte

Laut dem Bericht werden Gäste mit aggressiven Ansprachen ins Lokal gelockt. Dort angekommen, zeigten die Menüs teils keine Preise, bei Getränken würden große Gläser als "kleinste Option" ausgegeben – etwa 1-Liter-Bierstiefel oder riesige Cocktail-Schalen. Auf Nachfrage hieße es dann, das sei "normal". In einem Fall sei für ein Bier und einen Cocktail 66 Euro verlangt worden.

Ein weiteres Muster: Kartenzahlung werde abgelehnt, mit Verweis auf "technische Probleme". Gästen werde stattdessen nahegelegt, einen der zahlreichen Bankomaten in der Umgebung zu nutzen. Die Rechnung erfolge oft handschriftlich, ohne Aufschlüsselung – teils ausschließlich auf Griechisch.

Die Tricks der Restaurants

Diese Methoden wurden laut der Recherche eingesetzt, um Touristen abzuzocken:

1. Speisekarten ohne Preis- oder Grössenangaben: Viele Lokale zeigen weder, wie viel ein Getränk kostet, noch wie gross es ist.

2. Gezielte Namensänderungen von Lokalen: Restaurants und Bars mit schlechten Online-Bewertungen treten unter neuen Namen auf oder verstecken Schilder, um sich dem Vergleich mit negativen Rezensionen zu entziehen.

3. Irreführende Aussagen zu Portionen: Personal behauptet, es gebe nur grosse Getränkeportionen, etwa ein Liter Bier oder Cocktails in übergrossen Gefässen, auch wenn kleinere Optionen auf der Karte stehen.

4. Vortäuschen technischer Probleme bei der Kartenzahlung: Gäste werden unter dem Vorwand, das Kartenlesegerät sei defekt, zum nächsten Bancomaten geschickt und zum Barzahlen gedrängt.

5. Kommunikation über geheime Signale: Kellner tauschen beim Servieren unauffällig Handzeichen aus. Offenbar, um Touristen gezielt bestimmte Produkte oder Portionen zu verkaufen.

6. Keine oder unklare Rechnungen: Quittungen fehlen häufig oder sind nur auf Griechisch ausgestellt – ohne Preisaufschlüsselung, teilweise mit falschen Angaben.

7. Unverlangt servierter Alkohol: In mehreren Fällen wurde Gästen Alkohol hingestellt, obwohl sie ausdrücklich nichts bestellt hatten. Die Drinks landeten später dennoch auf der Rechnung.

8. Aufdringliches Personal: Mitarbeitende versuchen, Passanten durch direkte Ansprache oder kleine Gefälligkeiten – etwa das Anbieten von Fotos – zum Platznehmen zu bewegen. Wer einmal sitzt, wird dann zum Bestellen gedrängt.

9. Zusatzkosten ohne Vorankündigung: Beilagen wie Brot oder Dips werden ohne Nachfrage gebracht, später aber separat berechnet, teils mit deutlichem Aufpreis.

10. Verwechslungstaktiken bei Speisen und Getränken: Gäste erhalten falsche Bestellungen, die sie trotzdem zahlen sollen, oder werden überredet, andere Produkte zu akzeptieren, häufig ohne Preisnennung.

11. Preisnachlässe nur bei Barzahlung: In einzelnen Fällen wurde Touristen signalisiert, der Preis sei niedriger, wenn sie bar zahlen – eine Masche, die ebenfalls auf Preisverschleierung zielt.

Schlechte Bewertungen? Name weg, Schild weg

Besonders auffällig sei, dass Lokale, die online schlecht bewertet sind, unter ständig wechselnden Namen aufträten – oder ganz auf sichtbare Schilder verzichteten. So können Gäste die negativen Rezensionen im Netz nicht mehr eindeutig zuordnen. Die Taktik soll offenbar Verwirrung stiften.

"Wir haben zwei Getränke bestellt und mussten 66 Euro zahlen – ohne vorher zu wissen, was es kostet", berichten britische Touristen gegenüber der "Daily Mail". Andere schilderten Rechnungen über 150 Euro für eine einzige Getränkerunde. "Die sagen vorher sechs Euro pro Bier, aber am Ende kommt dann doch der große Stiefel. Und zahlen kannst du nur bar", so ein weiterer Gast.

"Das war kein edles Restaurant"

Einige Reisende sagten, sie hätten sich bewusst vorab über Maschen informiert, um nicht in die Falle zu tappen. Andere wurden jedoch böse überrascht: "Für ein Gyros, ein Glas Wein, Wasser und etwas Brot haben wir 40 Euro gezahlt, und das war kein edles Restaurant."

Die Recherche zeigt: In Rhodos' Altstadt sind Touristen potenzieller Abzocke ausgesetzt. Wer die Ferienkasse schonen will, sollte auf klar ausgezeichnete Preise achten, Kartenakzeptanz einfordern und sich nicht von aufdringlichem Personal unter Druck setzen lassen.

{title && {title} } red,20 Minuten, {title && {title} } 01.07.2025, 22:52
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