Wenn die Sonne richtig auf den Asphalt prallt und sich die ersten Schweißtropfen im Gesicht bilden, greift man gerne zum Wasser, um sich zumindest von innen abkühlen zu können. Wer denkt, dass das klare Getränk einen länger hydriert lassen, hat falsch gedacht. Forscher der St. Andrews University haben jetzt entdeckt, dass Milch für eine bessere Hydration des Körpers sorgen kann. Auch Kaffee und Bier schneiden besser ab -zumindest als viele denken.
Das Forscherteam untersuchte die Auswirkungen von 13 verschiedenen Getränken auf die Urinausscheidung und den Flüssigkeitshaushalt. Damit versuchten jene einen sogenannten Beverage Hydration Index (BHI) zu ermitteln – dieser widerspiegelt das Urinvolumen nach dem Trinken eines bestimmten Getränks im Verhältnis zu einer Standardreferenz (stilles Wasser).
Die neue Studie zeigt nun, dass Getränke mit ein bisschen Zucker, Fett oder sogar Protein uns besser hydrieren können als das herkömmliche Trinkwasser. Der Grund, wieso nun Milch besser hydriert als Wasser, liegt daran, dass jene diese Nährstoffe enthält. Solche sorgen dafür, dass die Flüssigkeit im Magen langsamer absorbiert wird und so über einen längeren Zeitraum hydriert bleibt.
Melissa Majumdar, Sprecher der Academy of Nutrition and Dietetics, erzählt gegenüber dem Nachrichtensender "CTV News": "Diese Studie bestätigt vieles, was wir bereits wussten: Elektrolyte, wie Natrium und Kalium, fördern eine bessere Hydration, während Kalorien in Getränken die Magenentleerung verlangsamen und somit auch den Harndrang reduzieren."
Obwohl stark zuckerhaltige Getränke, wie Softdrinks und Fruchtsäfte, auch etwas länger im Magen verbleiben, können jene den Körper dehydrieren, sobald die süßen Flüssigkeiten in den Dünndarm gelangen: Dort wird ihr hoher Zuckergehalt nämlich durch einen physiologischen Prozess (Osmose) verdünnt, in dem Wasser aus dem Körper in den Darm gezogen wird. Die Sprecherin erläutert deshalb, immer zurück auf Wasser zu greifen, auch wenn Softgetränke zur Auswahl stehen.
Viele wissen, dass Alkohol harntreibend ist. Wenn es aber um die Flüssigkeitszufuhr im Körper geht, kommt Bier tatsächlich besser weg: "Mit Bier verliert man insgesamt weniger Wasser als beispielsweise mit Whiskey. Das liegt daran, dass Bier im Vergleich zum Alkoholgehalt mehr Volumen hat", sagt Maughan.
Wer mehrere Tassen schwarzen Kaffee täglich trinkt, kennt die harntreibende Wirkung der Heißgetränks all zu gut: Um diese auszugleichen, sollte man, laut der Studie, mit ein bis zwei Esslöffeln Milch diesen Effekt ausgleichen können.
Die meisten Menschen sollten sich keine großen Sorgen machen und hinterfragen, wie hydrierend ihr Getränk tatsächlich ist. "Wenn du durstig bist, dann wird dir dein Körper sagen, du sollst mehr trinken", fügt der Professor schließlich noch hinzu.