Medizin-Influencer

Kittel trifft Klicks – Vorsicht bei diesen Medfluencern

Wenn der feine Grad zwischen medizinischer Aufklärung und Selbst-Inszenierung fehlt. "Heute" klärt auf.
Heute Life
18.04.2025, 08:07

Egal ob auf Instagram oder TikTok gescrollt wird, jeder entdeckt sie: Influencer. Viele davon haben bereits ihre eigene Nische gefunden, sei es im Bereich "Sport", "Beauty", "Mode" oder "Lifestyle". Doch nun kristallisiert sich eine neue Art der Influencer heraus: Medfluencer. Medfluencer erstellen Beiträge auf ihren Accounts in sozialen Medien, in denen sie gesundheitliche und medizinische Themen aufgreifen. Doch wie seriös sind diese Medfluencer und sorgen sie wirklich für mehr Aufklärung oder für eigene Anerkennung?

Wie Social Media mit Medizin kollidiert

In ersten Linie versuchen Medfluencer, Aufklärung im Gesundheitsbereich zu betreiben und wissenswerte Informationen und Erkenntnisse der Medizin, in einfacher Sprache, weiterzugeben. Viele Influencer, die ihren Content auf medizinische Themen auslegen, sind bereits approbierte Ärzte oder befinden sich mitten in ihrem Medizinstudium. Durch ihre Videos, in den sozialen Medien, versuchen sie Gesundheitsthemen ihren Followern nahezubringen.

Die Medfluencer-Branche boomt

Früher fragte man "Dr. Google", heute sind es die Medfluencer. Denn ungewöhnlich ist es für viele nicht, seine Krankheitssymptome im Internet zu suchen. Dies tun vor allem jüngere Generationen, die vermehrt Social-Media-Kanäle, wie Instagram oder TikTok, nutzen. Das, was Medfluencer von herkömmlichen Ärzten nämlich unterscheidet, ist die Nahbarkeit. Mit einigen Clicks am Handy bietet sich die Möglichkeit, zu verschiedenen Gesundheits- und Medizinthemen informationsreiche Beiträge zu finden. Oft fühlen sich Patienten beim Arzt nicht genug ernst genommen und bauen eher zu Medfluencern Vertrauen auf.

Wenn Laien Gesundheitstipps geben

Viele dieser Medfluencer sind als Ärzte tätig, einige sind noch Medizinstudenten. Manche Medfluencer, die studieren, bezeichnen sich bereits in ihrem Accountnamen oder in ihrer Biografie mit "doc" - wie Alina Walbrun, die sich in ihrem Instagram-Account, genauer gesagt in ihrer Biografie, als "DOC ALINA" betitelt. Das sehen einige Stimmen als kritisch.

Paradebeispiele für Medfluencer sind Nibras Naami und Florian Babor. Beide arbeiten als Kinderonkologen und betreiben parallel ihren TikTok-Account "handfussmund". Dort gehen die Kinderärzte auf Fragen der Community ein und beantworten diese in ihren kurzen Video-Beiträgen. Nun stellt sich die Frage, wie man selbst Medfluencer erkennen kann, die seriösen Content hochladen und nicht nur für sich werben.

Tipps zur Erkennung von "guten" Medfluencer

Grundsätzlich ersetzen Medfluencer keine persönliche und direkte Arztuntersuchung. Seriöse Medfluencer besitzen eine Ausbildung in einem Gesundheits- oder Medizinbereich. Aussagen, die sie tätigen, sollen wissenschaftlich basiert sein. Denn manche medizinische Ratschläge könnten ungenau oder sogar falsch sein. Außerdem soll darauf geachtet werden, ob Medfluencer wirklich Wissen vermitteln wollen oder eigene Interessen verfolgen möchten. Zudem ermutigen seriöse Medfluencer ihre Follower weitere Recherchen zu betreiben und sich vernünftigen ärztlichen Rat zu suchen.

{title && {title} } red, {title && {title} } Akt. 18.04.2025, 08:36, 18.04.2025, 08:07
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