Der Gesundheitsplans 2040+ sieht eine stärkere Vernetzung und neue Kooperationsverbände vor. Ziel sei, Expertise zu bündeln und die Versorgung langfristig abzusichern. "Diesen Gesundheitsplan 2040+ mit Leben zu erfüllen ist unser Auftrag", sagte Anton Kasser (VP) kürzlich in einer Pressekonferenz. Die Patientenzufriedenheit und Effizienz sollen durch gemeinsame Strukturen steigen.
Mit Anfang 2026 werden mehrere Häuser in Verbänden zusammengeführt – unter anderem Korneuburg, Stockerau sowie Tulln und Klosterneuburg. Tulln soll etwa Innere Medizin und Psychiatrie ausbauen, Klosterneuburg die Geriatrie, Onkologie und Palliativmedizin. Auch Melk und Krems sollen enger kooperieren.
Am Standort Melk wird ab 2026 eine neue Akutgeriatrie mit zunächst zwölf Betten eröffnet, später soll auf 28 Betten erweitert werden. Kremser und Melker Abteilungen, etwa in der Gynäkologie, sollen künftig stärker abgestimmt werden.
Gleichzeitig regt sich Kritik: In Melk wurde zuletzt die Petition "Krankenhaus Melk retten" gestartet. Vertreter der SPÖ übergaben zuletzt 13.556 Unterschriften an Landesrat Kasser. Hintergrund ist die Sorge um mögliche Schließungen einzelner Abteilungen. Die Landesgesundheitsagentur verweist in der Presseaussendung darauf, dass Kooperationen ausgebaut und medizinische Angebote weiterentwickelt werden sollen.
Die Universitätskliniken Wr. Neustadt-Hochegg sowie Korneuburg-Stockerau-Hollabrunn betonen den Mehrwert gemeinsamer Strukturen im Gesundheitsplan. "Wir sehen täglich das Potenzial standortübergreifender Zusammenarbeit", so Pflegedirektorin Christa Grosz vom Uniklinikum Wiener Neustadt. Der ärztliche Direktor Rainer Ernstberger sprach von einer "motivierenden Aufgabe" und einem "Haus der Spitzenmedizin" im Weinviertel.
Das Land setzt auf Offenheit: Veränderungen lösten oft Unsicherheit aus, so Kasser, doch habe man aus früheren Erfahrungen gelernt. Der Plan solle ein System sichern, das auch in 15 Jahren noch tragfähig sei. Ob die Petition in Melk Änderungen an der Umsetzung bewirkt, bleibt vorerst offen.