Pfand-Krimi

Leergut im Wert von 1.500 Euro weg – Polizei ermittelt

Bei den Betreibern einer Pizzeria und eines Lebensmittelmarkts verschwand angesammeltes Leergut. Durch Zufall wurde der mutmaßliche Dieb gestellt.
Newsdesk Heute
18.12.2025, 20:03
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Seit Jahresbeginn gibt es 25 Cent Pfand auf Plastikflaschen und Dosen – und genau dieses Leergut wurde in Zeltweg (Bezirk Murtal) für Mehtap und Dilman plötzlich zum Problem. Das Ehepaar betreibt eine Pizzeria und hat erst vor wenigen Wochen zusätzlich einen Lebensmittelmarkt eröffnet. Als immer wieder angesammelte Pfandflaschen verschwanden, kamen sie nun durch Zufall dem Grund auf die Spur.

An Supermarktkassen im Stadtgebiet war zuletzt ein Bursche aufgefallen, der wiederholt große Mengen Leergut zurückgab und Pfandbons in beachtlicher Höhe einlöste. Wie er zu den Flaschen und Dosen kam, zeigte sich am Mittwochvormittag kurz nach 9 Uhr: Mehtap saß an der Kasse ihres Geschäfts, blickte aus dem Fenster – und sah auf der Straße einen Burschen mit zwei großen Müllsäcken voller Pfandflaschen und -dosen vorbeigehen.

Buben zur Rede gestellt

"Ich bin richtig zum Zittern gekommen, so geärgert habe ich mich", schildert die Geschäftsfrau gegenüber der "Kleinen Zeitung". Und als sie realisierte, woher die Säcke stammen könnten, war sie fassungslos: "Das sind ja unsere Säcke!"

Die Unternehmerin lief auf die Straße und stellte den Buben zur Rede. Sie hielt ihn an den Ärmeln seiner Jacke fest und filmte die Situation mit dem Handy. Am Ende ließ sie ihn los – der Bursche flüchtete laut Darstellung ohne "Beute" mit dem Fahrrad.

Pfand im Wert von 1.500 Euro

Der eigentliche Schock folgte danach im Lager: Als Mehtap die beiden Plastiksäcke zurückbrachte, fiel ihr auf, dass im Raum nur noch wenige Säcke mit Pfandflaschen und -dosen übrig waren. "Da waren extrem viele Säcke drin, sicher mehrere Pkw-Anhänger voll. Wir sind über längere Zeit nicht dazugekommen, sie zurückzugeben und haben sie in den Lagerraum gestellt."

Den Wert beziffert sie im Gespräch mit der "Kleinen Zeitung" auf mindestens 1.500 Euro – das entspräche bei 25 Cent Pfand rund 6.000 Stück Leergut. Das Ehepaar vermutet, dass über längere Zeit immer wieder Säcke aus dem unversperrten Lagerraum im Hinterhof gestohlen wurden.

Polizei ermittelt

Das Gerangel mit dem Burschen stellten die Geschäftsleute anschließend auf Facebook online und äußerten dort auch die Vermutung, der mutmaßliche Dieb könne zu einer ukrainischen Flüchtlingsfamilie gehören.

Die alarmierte Polizei bestätigte laut schließlich: "Es handelt sich um einen 13-jährigen ukrainischen Staatsbürger", so die Landespolizeidirektion. Ein Bericht gehe nun an die Staatsanwaltschaft Leoben sowie an das Jugendreferat der BH Murtal.

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