Wohnen

Nackt schlafen bei Hitze – keine gute Idee

Eigentlich spricht alles dafür, im Bett die Hüllen fallen zu lassen. Nur bei knapp 40 Grad Celsius sollte man dies nicht tun - aus einem guten Grund.

Christine Scharfetter
Wer hüllenlos ins Bett geht, muss mit ungebetenen Gästen rechnen.
Wer hüllenlos ins Bett geht, muss mit ungebetenen Gästen rechnen.
Getty Images/iStockphoto

Mit Temperaturen jenseits der 30 Grad Celsius rollt derzeit die zweite Hitzewelle des Jahres über Österreich. Die beste Zeit die Kleidung fallen zu lassen - auch nachts. Oder? Grundsätzlich, ja. Schließlich steigt dadurch das Freiheits- und Selbstwertgefühl, angeblich schläft man besser und auch die Fruchtbarkeit des Mannes ist dadurch gesichert.

Ohne einzwängende Boxershorts und in einer etwas kühleren Umgebung fühlen sich die Spermien wohler. Hitze hingegen kann bis zu ein paar Millionen Samenzellen abtöten. Frauen hingegen entziehen Bakterien und Pilzen ohne Kleidung den Nährboden.

Ziemlich ekelhaft

Eigentlich spricht damit alles für Nächte ohne lästige Kleidung, wären da nur nicht Schweiß und Hautzellen. Denn auch nachts sondern wir Schweiß ab – im Schnitt 1,5 Liter. Zusätzlich regenerieren sich nicht nur unsere inneren Organe im Schlaf, sondern auch die Haut. Schläft man nackt, wird das alles an die Matratze abgegeben – das reinste Schlaraffenland für Hausstaubmilben, aber auch Bakterien und Pilze.

Zwar können wir sie nicht sehen, doch auch die mikroskopisch kleinen Spinnentiere sondern Kot ab und dieser kann zu allergischen Reaktionen führen. Deshalb raten viele Experten konkret von dem hüllenlosen Schlafen ab. Darunter auch Dr. Anthony Youn aus den USA, der mit seiner Erklärung dazu auf TikTok viral ging. "Der durchschnittliche Mensch flatuliert – also pupst – 15 bis 25 Mal am Tag und dies kann während dem Schlafen passieren", erklärte der in Detroit ansässige Arzt in seinem Clip. Und weiter: "Eine wissenschaftliche Studie hat bewiesen, dass du jedes Mal, wenn dir eine Blähung entweicht, auch eine winzige Menge Fäkalien versprühst."

Ein Pyjama oder Nachthemd aus leichter Baumwolle fühlt sich hingegen auch nicht heiß an und fängt Schweiß, Hautzellen und auch Fekalien auf.

Verkühlung trotz Hitzewelle

Außerdem besteht selbst während einer Hitzewelle die Gefahr, sich nachts zu verkühlen. Für einen tiefen Schlaf ist zwar eine Temperatur von unter 21 Grad genau richtig, allerdings sollte das Schlafzimmer nie unter 18 Grad gekühlt werden. Schläft man ganz ohne Decke und Gewand, steigt auch bei diesen Temperaturen die Wahrscheinlichkeit, dass man sich im Schlaf verkühlt, erklärte Schlafexperte Manfred Walzl gegen über dem "Kurier".

Mittlerweile gibt es spezielle Sommerdecken und -matratzen aus Naturfasern, welche kühlen und gleichzeitig die Feuchtigkeit ableiten.