Der bekannte St. Pöltner Gastronom und Facebook-Influencer Ricardo Zanot steigt in die Politik ein. Ab Jänner ist der Betreiber von "Was ist los in St. Pölten?" auf der SPÖ-Liste im Gemeinderat St. Pölten wählbar.
Zanot erzählt im "Heute"-Gespräch vom Anruf des St. Pöltner Bürgermeisters und jetzigen Parteikollegen Matthias Stadler (SP): "Ich wurde persönlich in einem Anruf gefragt, ob ich mir das vorstellen kann. Nach kurzem Überlegen entschloss ich mich dann, spontan wie immer, dafür. Da ich einige Gemeinderäte kenne, habe ich mich mit denen ausgetauscht. Wichtig ist und bleibt mir, dass ich authentisch und echt sein werde."
In seiner großen Community löste die Entscheidung zahlreiche Reaktionen aus. Zanot berichtet gegenüber "Heute" von überwiegend positiven Rückmeldungen, vereinzelt aber auch von Verwunderung oder Empörung. Manche User hätten ihn lieber auf einer eigenen Liste gesehen, erzählt er. Gleichzeitig betont Zanot, dass Versuche, seine ehrenamtliche Gruppenarbeit politisch zu interpretieren, ihn besonders enttäuschen würden. Die Facebook-Gruppe sei unpolitisch und werde es bleiben, hält er bestimmt fest.
In einem zuvor kryptisch angekündigten Posting auf Facebook erklärt der Lokal-Influencer ausführlich, dass der Schritt für ihn selbst "völlig absurd" wirke. Er habe nie geplant, Politik zu machen. Er habe eher Sorge gehabt, dass ihm Menschen künftig nicht mehr unvoreingenommen schreiben könnten – genau das, was die Gruppe für ihn bisher ausgemacht habe.
"Ich werd immer der bleiben, der ich bin. Politisch, menschlich, inhaltlich. Niemals würd ich etwas feiern oder supporten, wo ICH nicht zu 100 % überzeugt bin."
Seinen Antritt bei den Sozialdemokraten begründet Zanot damit, dass deren Grundwerte seinen persönlichen Überzeugungen am nächsten kämen. Gleichzeitig stellt er klar, dass er weder gekauft sei, noch je im Auftrag der Sozialdemokraten Stimmung gemacht habe. Politische Einflussnahme in seiner Facebook-Gruppe werde es nicht geben – Anrufe "von oben" würden mit Sicherheit nicht stattfinden, so Zanot.
Die SPÖ St. Pölten präsentierte am Donnerstag ihre vorbeschlossene Liste für die Gemeinderatswahl am 25. Jänner 2026, welche nun der Stadtdelegiertenversammlung zur finalen Reihung übermittelt wird. Orts-Parteichef Stadler freut sich: "Ich bin stolz, dass es uns auch diesmal gelungen ist, eine bunte und vielfältige Liste zusammenzustellen, die ganz St. Pölten abbildet – von Gastronomen bis zu Reinigungskräften." Darunter fällt auch der bekannte St. Pöltner Gruppen-Admin.
Zanot selbst hofft, einen konstruktiven Beitrag für die Stadtgemeinde leisten zu können. Das Ziel: "St. Pölten (NOCH) a bissl leiwander machen. Das will ich. Mit allem, was dazugehört. Und wenn ich da irgendwo, irgendwie was beitragen kann, dann bin ich dazu nun auch "offiziell" bereit."