Also manchmal könnte einem schon das absurde Gefühl beschleichen, dass man mehr rechtliche Konsequenzen beim Diebstahl eines Kaugummis zu befürchten hat, als bei grausamster Tierquälerei.
Auf der Urlaubsinsel Mallorca zumindest wurde 2021 ein damals 61-Jähriger freigesprochen, obwohl er eine Stute brutal mit einer Axt zerstückelt hatte. Er hatte dem Pferd zunächst drei Beine abgetrennt, da es einem Bodenschacht verkeilt war und erschlug es danach. Bei der Gerichtsverhandlung jedoch hieß es, dass der Mann mit der Situation komplett überfordert war und das Tier nur von "seinem Leid erlösen" wollte.
Nun stand der mittlerweile 65-jährige Landwirt aus Pollenca erneut wegen Tiermisshandlung vor Gericht. Dieses Mal war zwar keine Axt involviert, aber der Mann soll seinen Border Collie Tag und Nacht ohne Futter und ohne Wasser an einem Zaun angebunden haben.
2023 kam es dann zu einer polizeilichen Untersuchung am Grundstück des Mannes, weil der Hund schon in einem besorgniserregenden Zustand war und man eine medizinische Untersuchung inklusive Gutachten anordnete. Laut der spanischen Tageszeitung "Ultima Hora" wurde zwar ein Tierarzt von dem Tierhalter aufgesucht, jedoch der Vierbeiner nicht umgehend untersucht, sondern wegen angeblicher Leishmaniose eingeschläfert.
Die Staatsanwaltschaft fordert eine Mindesthaftstrafe von einem Jahr und acht Monaten und ebenso ein Berufsverbot mehr als drei Jahren bezüglich diverser Tierhaltung. Ob der mutmaßliche Tierquäler auch dieses Mal mit einem Freispruch davon kommt, wird sich zeigen.