Bereits Ende Juli teilte die Muttergesellschaft von MediaMarkt und Saturn, Ceconomy, mit, dass die JD.com-Tochter Jingdong Holding Germany GmbH den Aktionären ein Übernahmeangebot vorgelegt hätte. Dieses habe 4,60 Euro pro Aktie umfasst.
Nun dürfte der Deal amtlich sein. Das deutsche Bundeskartellamt habe keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken, was den Zusammenschluss angeht, da JD.com bislang nur in sehr geringem Umfang in Deutschland aktiv sei.
Allerdings wurde seitens der Behörde darauf hingewiesen, dass "etwaige sicherheitspolitische Aspekte" einer Übernahme einer Prüfung durch das Bundeswirtschaftsministerium unterliegen würden. Zudem bestehe die Möglichkeit, dass die EU die Fusion noch absegnen müsse.
Größere Einwände seitens der Behörden gegen den Verkauf werden von Branchenkennern nach der nunmehrigen Prüfung durch das Bundeskartellamt jedoch nicht erwartet. Somit dürfte alles in trockenen Tüchern sein.
Unklar ist nun, ob die Marken MediaMarkt und Saturn bestehen bleiben. Sonst ändere sich für Kunden zunächst nichts. JD.com gilt als Chinas größter Einzelhändler. Das Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 140 Milliarden Euro legt viel Wert auf Onlinehandel und schnelle Lieferketten.
So könne man sich erwarten, dass MediaMarkt und Saturn jetzt vor einer digitalen Aufrüstung stehen. Branchenkenner spekulieren auf bessere Logistikstrukturen, mehr Online-Angebote und schärfere Preise.