Der Österreichische Gewerkschaftsbund ÖGB hat Forderungen nach Lohnabschlüssen unter der Inflationsrate bzw. Nulllohnrunden einmal mehr eine Absage erteilt. Begründet wird das auch mit den massiven negativen Auswirkungen aufs Staatsbudget.
Konkret zeigt eine Musterrechnung des ÖGB: Allein 2024 wären dem Fiskus bei einer Nulllohnrunde rund 4,11 Milliarden Euro an Lohn- und Mehrwertsteuereinnahmen entgangen. Abzüglich der Einsparungen bei den Staatsbediensteten in Höhe von 2,47 Milliarden wäre immer noch ein negativer Budgeteffekt von 1,65 Milliarden Euro geblieben.
Was der ÖGB auch betont: In dieser Rechnung sind die unerfreulichen Auswirkungen auf das Wirtschaftswachstum durch den niedrigeren Konsum noch nicht berücksichtigt.
Insgesamt hätte Löhne eine Doppelfunktion, erläutert ÖGB-Bundesgeschäftsführerin Helene Schuberth in einer Aussendung. Sie seien nicht nur Kostenfaktoren für die einen, sondern gleichzeitig Einnahmen für andere Unternehmen, so Schuberth. "Sinkt die Kaufkraft, zum Beispiel durch Abschlüsse unter der Inflationsrate, sinkt der fürs Wirtschaftswachstum notwendige Konsum vor allem in Zeiten hoher Verunsicherung."