Vier Opfer in OÖ

Nach K.o.-Tropfen bei Derby – "Kann überall passieren"

Vier Fans wurden bei einem Derby in OÖ mit K.o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt. Die Vereinschefs schlugen Alarm, von den Tätern fehlt weiter jede Spur.
Lea Strauch
06.05.2025, 17:30
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Der Vorfall im oberösterreichischen Fußball-Unterhaus schockiert noch immer: Mitte April wurden mindestens vier Betroffene beim Derby zwischen dem SV Gallneukirchen und der Sportunion Schweinbach (beide Bez. Urfahr-Umgebung) mit K.o.-Tropfen außer Gefecht gesetzt.

Keine Hinweise auf Täter

"Bis jetzt haben sich noch keine weiteren Personen bei mir gemeldet", erklärt Egon Atteneder, Obmann vom SV Gallneukirchen "Heute" am Dienstag. Hinweise zu den Tätern gebe es seines Wissens nach auch noch nicht – sie jetzt ausfindig zu machen sei schwierig.

An gezielte Angriffen glaubt der Vereinschef nicht: "Ich gehe davon aus, dass es wahllos war, aber das ist eine reine Vermutung." Er hofft jetzt, dass die Täter durch die Veröffentlichung des Vorfalls "soweit abgeschreckt sind, dass nichts mehr passiert".

Obmänner pochen auf Sensibilisierung

Auch sein Schweinbacher Kollege Franz Plank vermutet, dass sich wohl keine weiteren Opfer mehr melden werden: "Es dürfte bei den vier Betroffenen bleiben, es ist immerhin schon einige Wochen her." Bei ihnen handelt es sich laut dem Obmann zwei befreundete Damen und zwei Männer mit Naheverhältnis zum Verein.

Mit der Veröffentlichung wollte man "ehrlich mit der Geschichte umgehen" und die Fans sensibilisieren: "Es kann mittlerweile überall passieren. Nicht nur im Club, sondern auch am Sportplatz", betont Plank.

Die beiden Obmänner appellieren an etwaige Zeugen, sich zu melden. Plank ist per Mail – [email protected] – und unter Tel. 0664/5483525 zu erreichen. Der Kontakt von Atteneder: [email protected] und Tel. 0670/4088717. Opfer können sich auch an die Polizei wenden.

Sehr hohe Dunkelziffer bei K.o.-Tropfen

Das autonome Frauenzentrum Linz warnte via "Heute" schon vor Monaten: Die Dunkelziffer bei Angriffen mit K.o.-Tropfen sei sehr hoch, da sich nur wenige Opfer Anzeige erstatten. Die Substanzen sind zudem nur für eine sehr kurze Zeit im Urin und im Blut nachweisbar.

Die Tropfen schmecken zwar salzig bis seifig. In Mixgetränken sind sie aber kaum wahrnehmbar. Je nach Mittel kann die Wirkung verheerend sein: von Schwindel über Übelkeit oder Erinnerungslücken bis hin zur Amnesie.

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