Die Spanische Hofreitschule steht abermals im Fokus von Tierquälerei-Vorwürfen. Diesmal hatte alles seinen Anfang in einer Befragung, die der damalige Geschäftsführer Alfred Hudler 2023 in Auftrag gab. Dabei sollen Mitarbeiter heikle Situationen geschildert haben.
Junge Lipizzaner sollen Stress ausgesetzt worden sein. Zudem hätten Beschäftigte den Umgang mit den Jungtieren als nicht tierschutzgerecht empfunden. Die Hinweise seien damals vollständig erfasst und intern dokumentiert worden, hieß es in einem ORF-Bericht.
Nun hat auch die Politik in Person von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig (ÖVP) auf den Vorfall reagiert. Der Minister beauftrage eine interne Revision mit der Prüfung der Causa. Man nehme die Vorwürfe der Tierquälerei sehr ernst. "Wenn sich diese Vorwürfe bestätigen, dann werden auch die gesetzlich vorgesehenen Konsequenzen folgen", hieß es aus dem Landwirtschaftsministerium. Nun gelte es jedoch erstmal den Fall aufzuklären und die Fakten zu prüfen.
Seitens der Spanischen Hofreitschule habe man dem Ministerium versichert, dass es zu keinem Zeitpunkt zu Tierquälerei gekommen sei. Außerdem gehe es den Tieren gut, was durch eine Betriebs-Tierärztin gesichert werde. "Bei der aktuellen Neuaufstellung der Spanischen Hofreitschule hat das Tierwohl unserer Lipizzaner für mich jedenfalls höchste Priorität", sagte Totschnig.
Erst Mitte September hatte die Entlassung von Geschäftsführer Hudler für Aufregung um die Spanische Hofreitschule gesorgt. Begründet wurde der Schritt seitens des Aufsichtsrats damit, dass im Zuge der Prüfung bereits bekannter Verdachtsmomente "gravierende andere Verfehlungen" zutage kamen.