Innerhalb der Dreierkoalition weht rauer Wind. Anlass ist der Alleingang von Sozialministerin Korinna Schumann (SPÖ), die in der ORF-Pressestunde am Sonntag eine Quotenregelung für Beschäftigte ab 60 ins Spiel brachte. Weder in der ÖVP, noch bei den NEOS zeigte man sich über den Vorschlag erfreut – "Heute" berichtete.
Im Gespräch mit "Heute" hält Schumann am Quotenvorschlag fest: "25 % der Unternehmen mit über 20 Beschäftigten haben keine Arbeitnehmer:innen über 60 Jahre angestellt. Es braucht ein Anreizsystem, eine Quotenregelung für 60+-Beschäftigte für verschiedene Branchen. Unternehmen, die die Quote erfüllen, sollen von Vergünstigungen profitieren", so die SP-Ministerin.
Ihr Ministerium betont zu "Heute": "Mit einem neuen Älterenbeschäftigungspaket will die Bundesregierung dafür sorgen, dass Menschen ab 60 länger im Berufsleben bleiben." Ziel sei eine deutliche Erhöhung der Beschäftigungsquote in dieser Altersgruppe.
Nachdem sich bereits NEOS-Sozialsprecher Johannes Gasser kritisch über Schumanns Idee geäußert hatte, legte Deregulierungsstaatssekretär Sepp Schellhorn nach. "Das ist nicht zielführend. Es war nicht mit uns koordiniert. Es ist nicht unser Stil, so etwas über die Medien auszurichten", sagte der NEOS-Mann im APA-Gespräch am Rande einer Veranstaltung in Innsbruck.
NEOS werde diesem "Gedanken" jedenfalls nicht zustimmen. "Das würde auch mehr Bürokratie mit sich bringen", so Schellhorn. Inhaltlich sagte Schellhorn, man müsse "generell komplette Anreize schaffen", damit Menschen länger arbeiten bzw. länger beschäftigt blieben: Da brauche es "vor allem im Rahmen der Steuergesetzgebung bzw. der Progression" Maßnahmen.