Boeing 747-8

Nimmt Trump ein 400-Millionen-Geschenk aus Katar an?

Ein luxuriöser Jumbojet aus Katar für Trump? Laut ABC News soll die US-Regierung ein 400 Millionen Dollar teures Flugzeug als Geschenk annehmen.
20 Minuten
11.05.2025, 21:30

Ein Geschenk von nie dagewesener Dimension soll angeblich bevorstehen: Die US-Regierung unter Präsident Donald Trump soll laut ABC News eine prunkvoll ausgestattete Boeing 747-8 von der katarischen Königsfamilie annehmen. Das Newsportal bezeichnet den Jumbojet als einen "Palast in den Wolken".

Das Flugzeug soll zunächst als Air Force One dienen und später in den Besitz der Donald J. Trump Presidential Library übergehen. Laut einer Quelle werde der Wert der Maschine auf rund 400 Millionen Dollar geschätzt. Die Übergabe soll bereits kommende Woche erfolgen, wenn Donald Trump erstmals in seiner zweiten Amtszeit nach Katar reist.

Sie soll nach Ende der Amtszeit zu Trumps Privatbesitz werden

Die 13 Jahre alte Boeing 747-8 wurde im Februar am Flughafen von West Palm Beach geparkt, wo Trump das Flugzeug besichtigte. Es sei so luxuriös ausgestattet wie nur möglich. Die Maschine soll demnach nach Übergabe an die US-Luftwaffe auf den neuesten Stand gebracht und für den Einsatz als Präsidentenflugzeug umgerüstet werden.

So sieht eine Boeing 747-8 aus. (Archivbild)
IMAGO/Olaf Schuelke

Danach werde sie – spätestens zum Ende von Trumps Präsidentschaft am 1. Jänner 2029 – an die Presidential Library Foundation übergeben. Die US-Luftwaffe soll sowohl für die technischen Anpassungen als auch für den späteren Transfer aufkommen.

Rechtliche Fragen seien geklärt worden

Der ungewöhnliche Vorgang wirft laut ABC News rechtliche Fragen auf. Um möglichen Bedenken vorzubeugen, hätten Juristen des Weißen Hauses und des Justizministeriums eine Einschätzung für Verteidigungsminister Pete Hegseth erstellt. Das Ergebnis: Die Annahme des Geschenks sei rechtlich zulässig und verstoße nicht gegen das Antibestechungsgesetz oder die sogenannte Emoluments Clause der US-Verfassung, die es Regierungsmitgliedern untersagt, Geschenke von ausländischen Staaten anzunehmen. Die Begründung: Das Flugzeug werde nicht Trump persönlich, sondern zunächst der US-Regierung und später einer gemeinnützigen Stiftung überlassen.

Trump wünscht sich neue Air-Force-One-Flotte

Weder das Weiße Haus noch das Justizministerium hätten bislang Stellung zu dem Vorgang genommen. Auch von der katarischen Botschaft habe es keine Antwort auf entsprechende Anfragen gegeben.

Trump hatte sich in der Vergangenheit wiederholt unzufrieden mit den Verzögerungen beim Bau der neuen Air-Force-One-Flotte gezeigt. Die aktuell genutzten Maschinen, zwei Boeing 747-200, stammen aus dem Jahr 1990. Der Vertrag mit Boeing über neue Flugzeuge wurde 2018 unterzeichnet, doch das Projekt ist von Verzögerungen und Kostenüberschreitungen geprägt. Trump habe zuletzt Elon Musk gebeten, mit Boeing und der Air Force an einer schnelleren Lösung zu arbeiten. Die Fortschritte seien bislang jedoch begrenzt.

Geschenk dürfte für Diskussionen sorgen

Obwohl offenbar rechtlich abgesichert, dürfte das Vorgehen politisch für Diskussionen sorgen, sollte es denn tatsächlich umgesetzt werden. Vor allem wegen des engen Zeitplans, der außergewöhnlichen Großzügigkeit Katars und der Tatsache, dass ein amtierender Präsident ein solches Geschenk noch in seiner Amtszeit nutzt und anschließend in seinen Besitz übernimmt.

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